Wien/Pucking

Aus für 355 dayli-Shops, 1.261 Jobs weg

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dayli wird jede dritte Filiale schließen, die Investorensuche läuft bis Ende Juli.

Ein bitterer Tag für 1.261 dayli-Mitarbeiter und -Verkäuferinnen. Die insolvente Drogeriekette wird 355 Filialen schließen und mehr als ein Drittel der Beschäftigten entlassen.

Insgesamt bleiben vorerst 522 Shops offen und lediglich 2.207 Arbeitsplätze erhalten. Die letzten Hoffnungen der dayli-Frauen hängen jetzt an Eigentümer Martin Zieger. Er muss bis Ende Juli 40 Millionen Euro aufstellen, um sein Sanierungskonzept auf die Beine zu bringen.

Ohne einen Investor muss dayli endgültig zusperren
„Wir arbeiten intensiv da­ran, das Unternehmen und die Arbeitsplätze zu erhalten“, verspricht Zieger. Findet sich kein Investor, ist dayli in zwei Wochen in Konkurs, auch die verbliebenen 2.207 Mitarbeiter müssten gekündigt werden. „Ob das neue schlanke Konzept einen finanzstarken Partner anlockt, bleibt abzuwarten“, heißt es beim Kreditschutzverband 1870.

Seit Donnerstag verkauft die Drogeriekette alle Restposten zum Ramschpreis: Für Kunden gibt es 40 % Rabatt. Durch den Preiskampf um die letzten Kunden seien „die Umsätze enorm gestiegen, und es haben sich Investoren gemeldet“, zeigt sich die Schuldnerauskunft Credit­reform aber optimistisch.

Banken wollen dayli-­Beschäftigten helfen
Gewerkschaftschef Wolfgang Katzian (GPA-djp) will in den nächsten Wochen alle dayli-Mitarbeiter über ihre Ansprüche und Arbeitsstiftungen informieren. Ausstehende Gehälter seien über den Insolvenzfonds gesichert. Auch Banken springen ein: Laut SP-Sozialminister Rudolf Hundstorfer haben die Geldinstitute zugesagt, den dayli-Beschäftigten – wie bereits den Mitarbeitern der Alpine – keine Überziehungszinsen zu verrechnen.

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