Bei Quelle und Karstadt fallen tausende Jobs weg

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Mit einer harten Sanierung und einem drastischen Stellenabbau sollen die Handelssparten des insolventen Handels- und Touristikunternehmens Arcandor wieder flott gemacht werden. Beim Versandunternehmen Primondo mit dem Flaggschiff Quelle wird nach Angaben des vorläufigen Insolvenzverwalters Klaus Hubert Görg jede dritte der rund 10.500 Stellen in Deutschland wegfallen.

Die durchweg defizitären 109 Quelle-Technik-Center sollen geschlossen werden. Die Zahl der Quelle-Shops wird von 1.450 auf rund 1.000 reduziert. Die Einschnitte seien unvermeidlich. "Wir werden das Geschäft drastisch eindampfen müssen", sagte Görg. Die Finanzierung von Quelle sei über die Eröffnung des Insolvenzverfahrens im September hinaus nicht gesichert. Görg zeigte sich dennoch verhalten optimistisch, einen Investor zu finden. Es gebe bereits sieben bis acht Interessenbekundungen.

Quelle Österreich beobachte die Entwicklungen bei ihrer insolventen Mutter genau, es stehen aus heutiger Sicht aber keine Personalmaßnahmen an. Auch bei den rund 170 Quelle-Shops seien keine Veränderungen geplant, teilt die österreichische Quelle AG mit.

Auch bei Karstadt stehen schmerzhafte Einschnitte an. Die Zahl der Mitarbeiter werde sich deutlich verringern. Bis zu 19 der insgesamt 126 Waren- und Sporthäuser müssten geschlossen werden. Das letzte Wort sei aber noch nicht gesprochen, sagte Görg. Für die Sanierung von Karstadt strebt er ein Insolvenzplanverfahren an.

Auch Tausende Post-Beschäftigte bangen um ihre Arbeitsplätze. Die Deutsche Post ist größter Logistikpartner des Handelsunternehmens Arcandor.

Die Arcandor AG selbst steht vor der Auflösung, nachdem kein Großinvestor gefunden wurde. Unproblematisch sei allein die Zukunft des Reiseveranstalters Thomas Cook, der ebenfalls zu Arcandor gehört, sagte Görg am Donnerstag in Nürnberg. Stark trifft es dagegen die Versandsparte. Bis zum Jänner 2010 würden rund 3.700 Stellen gestrichen.

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