Bösendorfer vor spürbarem Mitarbeiterabbau

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Der österreichische Traditions-Klavierbauer steht vor einem spürbaren Abbau von Mitarbeitern. Ab Montag wird über Sozialpläne verhandelt, sagte Betriebsrat Stefan Radschiner. Die Mitarbeiter sind nach der heutigen Betriebsversammlung mit dem Chef der Yamaha Musiksparte Hiroo Okabe "schwer gezeichnet".

Aber immerhin sei auch vom japanischen Eigentümer zweifelsfrei sichergestellt, dass der Betrieb grundsätzlich in Österreich bleibt und nicht nach Japan verlagert wird. Positiv sieht Radschiner, dass Yamaha in den abgelaufenen zwei Jahren niemanden gekündigt habe, auch wenn es derzeit Kurzarbeit gebe. Seit März sind 100 Bösendorfer-Mitarbeiter in Wiener Neustadt in Kurzarbeit, derzeit werden insgesamt 179 Menschen beschäftigt.

Wieviele Mitarbeiter gehen müssen, wollte Radschiner nicht kommentieren. Schon bisher war vorgesehen, dass mit März 2010 Wien bis auf den Stadtsalon aufgelassen wird und Verwaltung und Herstellung in Wiener Neustadt konzentriert werden.

Zentrales Element der Pläne von Yamaha für die kommenden drei Jahre ist es, den Vertrieb zusammenzulegen. Bösendorfer-Klaviere sollen künftig von Yamaha vertrieben werden, außer in Österreich und der Schweiz.

Bösendorfer hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 3,5 Mio. Euro Verlust gemacht, im jetzt laufenden und im März endenden Geschäftsjahr dürfte der Verlust in der Größenordnung von 4 Mio. Euro liegen, hieß es. Laut "Standard" hat Bösendorfer heuer gut 200 Klaviere verkauft, um mit den 170 Mitarbeitern rentabel zu arbeiten müssten 350 bis 400 Klaviere verkauft werden. Ziel war es, 500 Stück abzusetzen. Für Mitarbeiter, die freiwillig gehen, soll es laut Geschäftsführung Golden Handshakes "im Rahmen der Möglichkeiten" geben, schreibt der "Standard".

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