Mode-Hit

Die Birkenstock-Story: Kult-Sandalen am Weg an die Börse

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Birkenstock-Sandalen haben ihr Image als klobige Gesundheitsschuhe längst abgelegt und sind zu einem begehrten Mode-Accessoire inklusive hochpreisiger Luxus-Editionen geworden. 

Börsengang. Hollywood-Promis schwören auf Birkenstocks, auch Barbie setzt im jüngsten Erfolgs-Film auf die flachen Sandalen statt High Heels (siehe unten). Und jetzt werden Birkenstocks auch tauglich fürs Börsenparkett. Der deutsche Traditions-Sandalenhersteller – das einstige Familienunternehmen Birkenstock feiert nächstes Jahr 250. Jubiläum – geht im Oktober in New York an die Börse. Dabei strebt das Unternehmen eine Gesamtbewertung von mindestens 8 Mrd. Dollar an – und Analysten trauen der Schlapfen-Aktie Höhenflüge zu.

Zwei-Meter-Mann mit 300 Paar Birkenstocks

Der Macher. Hinter dem Wandel von Birkenstock zur kultigen Lifestyle-Marke mit Hang zur Luxuswelt steckt vor allem ein Mann: Oliver Reichert, der seit Ende 2012 als erster ­familienfremder Chef an der Spitze der Firma steht.Der Zwei-Meter-Mann Reichert trägt seit je am liebsten Birkenstocks auch bei festlichen Events. Rund 300 Paar habe er zu Hause, wie er sagt. Bevor er antrat, um den Schlapfen-Hersteller auf Vordermann zu bringen, war Reichert Geschäftsführer beim deutschen Sportsender DSF.

Dass in Birkenstock-Sandalen mehr steckt als ein gesundes Fußbett, machte sich Reichert zum Programm. Sein Konzept, den Sandalen einen Luxusanstrich zu geben, ging auf – u.a. dank Kooperationen mit Designermarken wie Dior und Céline.

Coup: Deal mit Luxus-Milliardär Arnault

Auf Reicherts Konto geht auch der Deal mit dem Luxus-Imperium LVMH des französischen Milliardärs Bernard Arnault. Im Jahr 2021 hat sich Arnault, aktuell zweitreichster Mensch der Welt, über die US-Investmentgesellschaft L Catterton, an der er mit LVMH 40 % hält, an Birkenstock beteiligt – rund 65 % der Anteile wurden erworben. Zusätzlich hat Arnault privat 20 % an der Sandalenfirma gekauft.
„Ich habe Bernard Arnault angerufen, und er hat mich mitten in der Pandemie in seinen Pariser Büros empfangen. Sechs Wochen später stand der Deal“, rühmte sich Reichert vor einigen Monaten im französischen Wirtschaftsmagazin Challenges. Und jetzt folgt mit dem Milliarden-Börsengang der nächste Coup. 

Barbie-Film pusht Birkenstock-Hype weiter 

Hype. Selbst Barbie trägt Birkenstock – damit haben die Sandalen kurz vor dem Börsengang einen weiteren starken Popularitätsschub erfahren. Tatsächlich haben die Schlapfen im aktuellen Hollywood-Blockbuster einen prominenten Auftritt – wenn Barbie vor die Wahl gestellt wird: die Highheels ihrer Barbie-Welt oder realitäts-taugliche Birkenstocks? Im Film entscheidet sie sich für die flachen Sandalen …

Der Kino-Hit sorgte für einen veritablen Birkenstock-Hype. Besonders das Modell Arizona in Pink, das Barbie-Darstellerin Margot Robbie am Ende des Films trägt, geht durch die Decke. Die Suchanfragen haben sich nach dem Filmstart bis zu verfünffacht, kurzfristig war das Modell kaum zu bekommen. Auch für andere Birkenstock-Sandalen schossen die Verkaufszahlen nach oben. 

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