Chef der Bank of America nimmt den Hut

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Der Chef der Bank of America, Kenneth Lewis, tritt zum Jahreswechsel zurück. Er wird sich auch aus dem Verwaltungsrat zurückziehen.

Ein Nachfolger muss noch bestimmt werden. Der 62-jährige Lewis hatte die Bank fast ein Jahrzehnt lang geführt. Durch mehrere Übernahmen baute er das Geldhaus zu einem führenden Institut der Branche aus.

Er sehe einen guten Zeitpunkt gekommen, um die Machtübergabe an die nächste Führungs-Generation einzuleiten, wurde Lewis zitiert. Die Bank of America sei inzwischen in der Lage, die Staatshilfen zurückzuzahlen, und die Integration von Merrill Lynch und des Immobilienfinanzierers Countrywide verlaufe planmäßig.

Lewis stand zuletzt stark unter Druck, unter anderem weil der Finanzkonzern im Zuge der Merrill-Lynch-Übernahme mitten in der Finanzkrise ins Visier der US-Börsenaufsicht SEC und der New Yorker Staatsanwaltschaft geraten ist. Er hatte zuvor bereits angekündigt, in den Ruhestand zu gehen, sobald die Bank die Hilfen in Höhe von 45 Mrd. Dollar zurückgezahlt oder er die Altersgrenze für Führungskräfte des Unternehmens von 65 Jahren erreicht habe.

Die SEC ist der Ansicht, dass die Bank of America ihre Aktionäre über die 5,8 Mrd. Dollar schweren Bonuszahlungen für Manager von Merrill Lynch nicht ordnungsgemäß informiert hatte. Im Rahmen eines Vergleichs sollten die Vorwürfe gegen eine Zahlung von 33 Millionen Dollar fallengelassen werden. Vor zwei Wochen wies jedoch der zuständige Richter den Vergleich ab.

Die Bank wehrt sich weiter gegen die Vorwürfe und forderte das Gericht auf, die Klage gegen sie abzuweisen. Auch der New Yorker Generalstaatsanwalt Andrew Cuomo führt Ermittlungen im Zusammenhang mit der Merrill-Lynch-Übernahme.

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