Die deutschen Exporte sind im September unerwartet deutlich gestiegen. Sie legten um 3,8 % im Vergleich zum Vormonat zu. Experten hatten lediglich mit einem kalender- und saisonbereinigten Plus von 2,5 % gerechnet. Im August waren die Ausfuhren noch um 2,8 % geschrumpft.
Wie stark der Exportweltmeister trotzdem noch unter den Folgen der globalen Rezession leidet, zeigt der Vergleich mit dem Vorjahresergebnis: Insgesamt wurden Waren im Wert von 70 Mrd. Euro ausgeführt - das waren 18,8 % weniger als im September 2008.
In den ersten neun Monaten setzten die Unternehmen sogar 22 % weniger im Ausland um als ein Jahr zuvor. Der Exportverband BGA erwartet für 2009 einen Umsatzrückgang von etwa 18 %. Es wäre das erste Minus seit 1993 und das größte seit Bestehen der Bundesrepublik. Für 2010 rechnet BGA-Präsident Anton Börner wieder mit einem Wachstum von 5 bis 10 %.
Die Einfuhren stiegen im September um 5,8 % im Vergleich zum Vormonat und damit so stark wie seit über einem Jahr nicht mehr. Insgesamt wurden Waren im Wert von 59,4 Mrd. Euro importiert. Das waren 16,3 Prozent weniger als im September 2008.
Die Leistungsbilanz schloss im September nach vorläufigen Ergebnissen mit einem Überschuss von 9,4 Mrd. Euro ab. Im Vormonat hatte der Überschuss noch bei 4,4 Mrd. Euro gelegen. Im September 2008 war der Überschuss mit 15,5 Mrd. Euro jedoch noch deutlich höher ausgefallen.