Elektrobranche: Flexibler KV führt zu Einbußen

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Die Gestaltung der Kollektivlöhne je nach Unternehmenserfolg hat in der Elektro- und Elektronikindustrie einer Vielzahl der Beschäftigten weniger Geld gebracht. "Insgesamt haben 78 Unternehmen mit rund 20.000 Beschäftigten die Konjunkturklausel beantragt. Das ist rund ein Drittel aller dem Kollektivvertrag unterliegenden Mitarbeiter", so der Branchen-Fachverband.

"60 eingereichte Anträge, die rund 16.000 Arbeitnehmer betreffen, konnten erfolgreich bearbeitet werden", hieß es. Der Branchen-Fachverband begrüßte erwartungsgemäß die Konjunkturklausel und sah darin einen Erfolg der Sozialpartnerschaft.

Die erfolgsabhängige Lösung sah so aus: Für alle Betriebe, die im 1. Quartal 2009 gegenüber dem 1. Quartal 2008 einen Umsatzrückgang von 15 % und mehr hatten, wurde die Möglichkeit für eine geringere Ist-Erhöhung von 1,4 statt 2,2 % geschaffen.

Derzeit laufen gerade die Verhandlungen für die 170.000 Metaller und die 520.000 Beschäftigten des Handels. Der Handel ist gerade in die Gespräche gestartet, bei den Metallern hingegen wurde bereits drei Runden lang ergebnislos gesprochen, die Folge sind derzeit Protestmaßnahmen in den Betrieben und ein Überstundenboykott.

Die Arbeitgeber wiederum haben gedroht, statt mit der Gewerkschaft auf Betriebsebene weiter zu verhandlen, was der ÖGB als Angriff auf die Sozialpartnerschaft sieht. Knackpunkt bei den Verhandlungen sind die Forderungen der Industrie nach längeren Durchrechnungszeiten für Überstunden, wodurch sich die Ausgaben für die Mehrleistung verringern würden. Am 13.11. wird in der Metallindustrie weiter verhandelt.

Wie die Elektronikindustrie hatten auch die Metaller im Vorjahr ergebnisabhängige Lohnerhöhungen akzeptiert. Dass eine derartige Lösung auch heuer kommen wird, gilt laut Verhandlungskreisen als wahrscheinlich.

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