Überrascht zeigte sich der Erste Group-Chefanalyst Friedrich Mostböck über die vergleichsweise gelassene Reaktion der Finanz- und Rohstoffmärkte auf das verheerende Erdbeben in Japan und die in Folge drohende Atomkatastrophe. Die Tokioter Börse hat zwar gemessen am Aktienindex Nikkei mehr als sechs Prozent verloren, andere Börsen in Asien und Europa zeigten hingegen nur moderate Verluste.
Auch an den Devisen- und Rohstoffmärkten kam es vorerst zu keinen größeren Schwankungen. Das Minus in Tokio und an anderen asiatischen Märkten sei angesichts des Ausmaßes der Katastrophe überraschend gering ausgefallen, sagte Mostböck in einer ersten Reaktion. "Offensichtlich scheint die aktuelle Lage dort nicht so schlimm aufgefasst worden sein", so der Experte. Auch die Folgen auf die Weltkonjunktur könnten sich - ein Ausbleiben einer nuklearen Katastrophe vorausgesetzt - in Grenzen halten, glaubt Mostböck. Eine Änderung der Politik der Notenbanken außerhalb Japans sei vorerst auch nicht absehbar. "Damit will ich nicht sagen, dass alles beim Alten bleibt. Das ist natürlich eine absolute Katastrophe. Inwiefern Maßnahmen nötig sein werden, wird aber erst die Zukunft zeigen", so Mostböck.