Im Kampf gegen steigende Preise hat die brasilianische Notenbank erstmals seit fast zwei Jahren die Zinsen erhöht. Sie hob den Leitzins auf 7,50 Prozent von dem Rekordtief von 7,25 Prozent an. Es ist die erste Erhöhung seit Juli 2011. Die hohe Inflation habe eine Reaktion der Geldpolitik erfordert, erklärte die Notenbank. Wegen der wirtschaftlichen Unsicherheiten sei aber weiter Vorsicht geboten.
Ein Jahr vor der Präsidentschaftswahl steht Amtsinhaberin Dilma Rousseff damit vor einem Dilemma. Einerseits nahm der Unmut in der Bevölkerung über die rasant steigenden Preise zuletzt zu. Andererseits aber hat die größte Volkswirtschaft Lateinamerikas nach mehreren Boomjahren massiv an Schwung verloren. Bei dem Versuch, die Wirtschaft wieder auf Trab zu bringen, setzt Rousseff eigentlich auch auf niedrige Zinsen.