Arbeitslosigkeit bleibt trotz Wachstum fast unverändert hoch.
Nach Überwindung der Rezession soll die Wirtschaft der Eurozone in diesem Jahr laut einer Prognose der EU-Kommission um 1,2 Prozent wachsen. Für Österreich wird heuer sogar ein noch stärkeres Wachstum (1,5 Prozent) vorhergesagt. Die Rekord-Arbeitslosigkeit bleibt 2014 fast unverändert hoch mit Raten von 12,0 Prozent im Euroraum, 10,7 Prozent in der EU und 4,8 Prozent in Österreich.
Nach der am Dienstag von EU-Wirtschafts- und Währungskommissar Olli Rehn in Straßburg vorgestellten Konjunkturprognose wird das BIP-Wachstum in der Eurozone 2015 weiter anziehen. Für die Währungsunion sagt die EU-Kommission ein Plus von 1,8 Prozent voraus, ebenso für Österreich. Die Wirtschaft der EU wird demnach 2014 um 1,5 Prozent und 2015 um 2,0 Prozent zulegen.
Auch 2015 wird nach Schätzungen der EU-Behörde kaum eine Entspannung auf dem Arbeitsmarkt eintreten. Die Arbeitslosenrate wird auf 11,7 Prozent in der Eurozone, 10,4 Prozent in der EU und 4,7 Prozent in Österreich geschätzt.
Hypo-Debakel "größtes Risiko" fürs heimische Budget
Die EU-Prognose enthält keine Schätzung über die Kosten für die Abwicklung der Hypo-Gruppe, die einen Anstieg des Budgetdefizits zur Folge haben könnten, warnt die EU-Kommission.
"Die Auswirkungen eines jeden Abwicklungsmodells auf das Budgetdefizit ist noch immer unklar, und das stellt das größte Risiko für eine Verschlechterung der Lage dar, was die derzeitigen Defizitprojektionen beeinträchtigen kann", schreibt die EU-Kommission. In dem Bericht wird noch von einem Maastricht-Defizit in Höhe von 2,1 Prozent für 2014 ausgegangen. 2015 soll die Neuverschuldung demnach wieder auf 1,8 Prozent zurückgehen.
Im Budgetplan der Regierung vom April war noch ein Defizit von 1,5 Prozent für 2014 geplant. Wifo und IHS sahen es im Dezember auf 2,0 oder 2,1 Prozent wachsen.
Das Budgetdefizit dürfte 2014 erwartungsgemäß auf 2,1 Prozent ansteigen, wegen zusätzlicher Unterstützung der Hypo-Gruppe (0,3 Prozent des BIP) und eines Wachsens der Pensions- und Arbeitslosenzahlungen bei schwächerem Wachstum der Steuereinnahmen, analysiert die Kommission. Das im Jänner von der Regierung beschlossene Steuerpaket sollte die Einnahmen um 0,2 Prozent des BIP 2014 und 0,3 Prozent 2015 steigen lassen, rechnet die EU-Behörde. Ein höheres Ausgabenwachstum und der geringere Trend zu Einnahmen werde sich 2015 fortsetzen, dessen ungeachtet erwartet die EU-Kommission im kommenden Jahr einen Rückgang des Defizits auf 1,8 Prozent.
Die Staatsverschuldung Österreichs wird 2014 nach der Prognose der EU-Kommission von 74,6 Prozent 2013 auf 74,3 Prozent und 2015 auf 73,7 Prozent zurückgehen.