Beim niederösterreichischen Energieversorger EVN könnte Strom Ende 2010 billiger werden. Dies stellte am Donnerstag EVN-Chef Burkhard Hofer den Kunden unter der Voraussetzung in Aussicht, falls die Energie-Marktpreise weiter auf so niedrigem Niveau bleiben wie derzeit. Der Gaspreis werde in der laufenden Heizperiode mit Sicherheit stabil bleiben.
Die Kosten für die CO2-Zertifikate, die die E-Wirtschaft ab 2013 zukaufen muss, werden in den Tarif sicher eingepreist werden müssen, sagte Hofer im Bilanzpressegespräch. Einen Ausstieg des 37-Prozent-Aktionärs EnBW sieht man noch nicht, obwohl man einen höheren Free-Float der Aktie begrüßen würde.
In Moskau wird man eine zweite Müllverbrennungsanlage bauen, in NÖ wird man E-Mobilität in einer Tourismusregion testen. In Mazedonien, wo der Gerichtsstreit um vor dem EVN-Einstieg angefallene Altschulden des Stromversorgers ESM bis Februar vertagt worden ist, hoffen die Niederösterreicher auf einen Vergleich.
2008/09 konnte die EVN von ihrem gesamten Stromverkauf an Endkunden am Heimmarkt Österreich 51,4 Prozent aus Eigenproduktion abdecken (Vorjahr: 60,9 %); samt Bulgarien und Mazedonien betrug der Eigendeckungsgrad im Konzern wegen der dort nur geringen Erzeugungskapazitäten lediglich 17,8 (20,8) %. Mittelfristig will die EVN auf Konzernebene 40 bis 60 Prozent des Stromabsatzes aus eigener Erzeugung bzw. Strombezugsrechten generieren, erinnerte Hofer.
In der abgelaufenen Periode 2008/09 hatte sich das EBIT um 5,2 Prozent auf 175,2 Mio. Euro verbessert, das Konzern-Nettoergebnis gab um 4,8 Prozent auf 177,9 Mio. Euro nach.
Der Mitarbeiterstand des EVN-Konzerns sank um 4,3 Prozent auf 8.937 (9.342). Dabei stieg er in Österreich um 3,8 Prozent auf 2.563 (2.468) und sank im Ausland um 7,3 Prozent auf 6.374 (6.874).