Edelmetall im Trend

Goldpreis knackte heuer Allzeithoch

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EZB-Zinssenkung dürfte Gold weiter beflügeln +++ Heuer hat 1 Feinunze erstmals die 2.000-Euro-Marke durchbrochen

Die Sehnsucht nach Gold ist Jahrtausende alt – und doch ist es immer wieder für eine Überraschung gut. Der starke Goldpreisanstieg seit Jahresanfang 2024 zeigt das: Zuvor hat Gold erst dreimal die 2.000-Dollar-Marke knapp erreicht oder übersprungen – in der Finanzkrise 2008, am Corona-Start und bei der russischen Invasion in der Ukraine. Vor 20 Jahren – im Juni 2004 – kostete eine Feinunze Gold (31,1 Gramm) noch 385 US-Dollar.

Rallye. Heuer hat Gold seit Jahresanfang kräftig zugelegt und kostete zuletzt rund 2.335 Dollar.

Zentralbanken kaufen wieder vermehrt Gold

Bilanz. Insgesamt rund 35.938 Tonnen Gold halten Zentralbanken weltweit in ihren Depots, verkündete das World Gold Council (WGC), die Lobbyorganisation der Goldbranche. Damit wurde ein neuer Höchststand bei den offiziellen Goldreserven erreicht. Laut Experten hat seit der Weltfinanzkrise ein Umdenken stattgefunden und die Diversifikation der Zentralbankreserven, vor allem auch in Gold, gewann stark an Bedeutung. Die jüngste Zinssenkung durch die EZB dürfte Gold zusätzlich stützen. Gibt es weniger Zinsen, zieht Gold meistens an.

Österreichische Händler im Aufwind

Gold. In Österreich gibt es mehrere etablierte Goldhändler, die ihren Kunden einen professionellen Service bieten:

  • Gold&Co. Das österreichische Familienunternehmen bietet in 5. Generation unter Chef Mag. Walter Hell-Höflinger Top-Service – online und in drei Shops in Wien.
  • Philoro. Ein zuverlässiger Partner für die Veranlagung in Gold und Silber, mit europaweit 17 Filialen.
  • Geschäftsführer sind Mag. Rudolf Brenner und René Brückler, M.A.
  • Schoeller Münzhandel. Seit 2005 im Besitz der Münze Österreich AG, tätig in 40 Ländern.

Maier: »Man sollte 5 bis 10% seines Vermögens in Gold investieren«

Geschäftsführer Mag. Gernot Maier von Schoeller Münzhandel im Interview

oe24: Gold hält seinen Wert, heißt es. Warum?
Maier: Gold hat über die Jahre seinen Wert immer gehalten, in den vergangenen Jahren hat es sogar noch an Wert dazugewonnen. Gold ist ein guter Wertspeicher, weil es knapp ist. Nicht wirklich knapp, aber knapp genug als Edelmetall. Schon rund 4.000 vor Christus fühlten sich Menschen davon angezogen. Deshalb ist werthaltiger Schmuck auch meist aus Gold.

oe24: Wie groß ist der Andrang der Goldkäufer?
Maier: Aufgrund des hohen Preises ist der Andrang überschaubar. Schon im letzten Herbst gab es einen leichten Rückgang – verkaufstechnisch. Bis ins erste Quartal 2024 haben wir auch mehr Gold zurückgekauft als in den vergangenen Jahren. Viele Leute haben Kasse gemacht, aus welchen Gründen auch immer. Als der Preis das erste Mal über 2.000 Euro stieg, haben viele an uns verkauft.

oe24: Dass der Goldpreis heuer erstmals die Marke von 2.000 Euro pro Feinunze (Anm.: 31,1 Gramm) knackte, war ein historisches Allzeithoch. Der Preis hält aktuell weit über 2.100 Euro. Meinen Sie, dass der Goldpreis weiter steigt?
Maier: Das weiß ich nicht. Viele Experten glauben, es wird weiter steigen. Einige denken auch, es wird fallen. Große Banken meinen, dass bei einem Sieg der Republikaner bei den US-Präsidentschaftswahlen der Goldpreis fallen wird. Das war bis jetzt immer so. Ich selbst habe keine Glaskugel für die Prognose, sonst würde ich wahrscheinlich nicht arbeiten.

oe24: Wie kommt man eigentlich zum Goldpreis – den man im Geschäft sieht?
Maier: Gold ist ein rohstoffbörsennotiertes Gut, da werden die Preise an der Börse gemacht. Es gibt in London, Chicago und Shanghai große Börsen. Mit den Börsen auf diesen drei Kontinenten hat man somit eine 24-Stunden-Abdeckung. Wir ändern unsere Kurse alle 2 Minuten.

oe24: Wie sollte man vorgehen, wenn man selbst Interesse hat, Gold zu kaufen?Maier: Das hängt immer davon ab, wie viel man anlegen will. 5 bis 10 % seines Vermögens sollte man in Gold investieren. Entweder in Münzen wie Philharmoniker oder in Goldbarren. Münzen finden viele hübscher und diese sind auch als Zahlungsmittel einfacher zu handhaben.

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