Obwohl Österreich im Vorjahr eine schwere Wirtschaftskrise erlebt hat, waren auch 2009 rund 80 % der Pleiten "Marke Eigenbau". Wie in den Vorjahren sind Managementfehler die bei weitem häufigste Insolvenzursache, wie aus der Insolvenzstatistik 2009 hervorgeht. In 226 Fällen oder 6 % waren betrügerische Handlungen für die Insolvenz verantwortlich.
Die Analyse bezieht sich auf Daten aus 3.741 Konkursen, die 2009 eröffnet wurden und die von den Kreditschützern den wichtigsten Ursachengruppen zugeordnet wurden. Fahrlässig handelten die Geschäftsführer in 15 % der Fälle, etwa bei manchen falschen Investitionsentscheidungen. Persönliches Verschulden spielte bei 9 % der Pleiten eine Rolle, wenn etwa die Pflichten in der Geschäftsführung vernachlässigt wurden oder eben auch durch betrügerisches Vorgehen.
Als das bei weitem größte Problem identifiziert der KSV allgemeine "Fehler im innerbetrieblichen Bereich", etwa Kalkulationsfehler oder mangelnden kaufmännischen Weitblick. Kapitalmangel spielte im vergangenen Jahr dagegen in 14 % der Fälle eine Rolle.
Signifikant gestiegen sind 2009 aber die "externen Auslöser" - sogenannte Folgekonkurse blieben trotzdem eher selten: Nur 2 % der Pleitefirmen "verstarben", weil ihre Kunden pleite gingen, 1 % wurde der Ausfall von Lieferanten zum Verhängnis.
Unter den externen Ursachen spielen "Lohn- und Steuererhöhungen" und "Kreditrestriktionen" eine herausragende Rolle. Alle "externen Auslöser" zusammengenommen waren 2009 für 18 % der Pleiten verantwortlich, nach 16 % im Jahr davor, schreibt der KSV. Zwei Prozent der insolventen Unternehmen mussten wegen Krankheit der Unternehmer ("sonstige Ursachen") aufgeben.