Handel

Aus für 2G in Shops am 12. Februar: Händler wollen früher öffnen

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Die weiteren zwei Wochen 2G-Kontrollen im Handel kosten bis zu 600 Millionen Euro Umsatz, klagen die Händler - und fordern Anpassung der Wirtschaftshilfen.

Der Lockdown für Ungeimpfte ist vorbei - im Non-Food-Handel gilt aber noch bis 12. Februar die 2G-Regel. Zwar sind die Händler froh über die von der Regierung angekündigten Lockerungen. "Für den Handel allerdings geht es zu langsam, der Entfall der 2G-Kontrollen mit 12. Februar ist zu spät“, sagt Rainer Trefelik, Handelsobmann in der Wirtschaftskammer. 

„Wir haben jetzt schon enorme Frequenz- und Umsatzrückgänge. Und an jedem Tag, an dem wir zusätzlich Kontrolleure spielen müssen, lassen wir wieder Umsätze liegen“, so Trefelik. Gerade auch die Woche vor Entfall der Kontrollpflicht, in der in Wien und Niederösterreich bereits Semesterferien sind, wäre für den Handel ein wichtiger Umsatzbringer gewesen. 

30 Prozent weniger Kunden, 30 Prozent Umsatzverlust

Laut Handelsverbands-Chef Rainer Will kommen wegen der 2G-Regel rund 40 Prozent weniger Kunden. Das koste pro Woche 30 Prozent Umsatz. Nach Berechnungen der Handelsforscher der Universität Linz liegt der Umsatzentgang bei 110 Millionen Euro pro Woche. In Summe sei es unter Berücksichtigung des Abflusses zu anderen Shops und ins Internet für die heimischen Betriebe noch mehr, nämlich 200 bis 300 Millionen pro 2G-Woche.

"Wir hätten uns einen mutigeren und schnelleren Schritt von der Regierung gewünscht", sagt auch Thomas Saliger, Unternehmenssprecher des Möbelhändlers XXXLutz.

Petition für früheres Ende von 2G im Handel

Um die Dringlichkeit der Abschaffung der 2G-Kontrollen zu betonen, hat Trefelik eine Petition an die Regierung übermittelt, die von zahlreichen  Handelsunternehmen unterzeichnet wurde. „Mit Ende des Lockdowns für Ungeimpfte und Einführung der Impfpflicht ist der Zeitpunkt gekommen, wo niemand mehr Verständnis für die Maßnahme aufbringt“, so Trefelik.

"12. Februar wird Tag des Handels"

Rainer Will zeigt Zweckoptimismus: "Der 12. Februar wird der Tag des Handels." Wenngleich es auch für ihn unverständlich ist, "warum der Handel nicht bereits beim ersten Öffnungsschritt dabei ist". Zumal wissenschaftlich erwiesen sei, dass die Geschäfte keine Infektions-Hotspots seien und ja ohnehin FFP2-Maskenpflicht gelte.

Weitere Corona-Hilfen nötig

Aufgrund der nach wie vor hohen Umsatzeinbußen der Händler fordert Obmann Trefelik nicht zuletzt ein Überdenken der Wirtschaftshilfen: "Wenn wir wollen, dass es auch künftig noch lebendige Einkaufsstraßen in den Städten und Gemeinden gibt, dann brauchen wir hier dringend eine Adaptierung", betont er die Notwendigkeit weiterer Unterstützungen. 
 

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