Handel

Rohstoffe zu teuer: Neuburger stellt Fleischlos-Linie Hermann vorerst ein

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Wegen der hohen Preise für Rohstoffe, Energie und Transport sieht sich der oberösterreichische Lebensmittelhersteller Neuburger gezwungen, seine vegetarische Marke Hermann vorübergehend zu stoppen. 

Hermann und Thomas Neuburger bieten unter der Marke Hermann Fleischersatzprodukte aus Kräuterseitlingen an. Nun müssen sie ihren Geschäftsbetrieb radikal einschränken; die Hermann-Linie wird zumindest vorübergehend auf Eis gelegt. Gründe dafür sind die die Preissteigerungen aufgrund der Pandemie und des Ukraine-Kriegs. 

"Müssten Abstriche bei Qualität machen"

Rohstoffe, Energie und Transport seien aufgrund der aktuellen Lage massiv teurer geworden. „Um unsere Produkte weiter zu einem leistbaren Preis anbieten zu können, müssten wir nicht vertretbare Abstriche bei der Qualität machen. Die Zutaten zu strecken, auf Bio zu verzichten oder Zusatzstoffe hinzuzufügen – das kommt nicht infrage“, ist sich das Vater-Sohn-Duo Neuburger einig. 

Wie es mit der Marke Hermann weitergeht, bleibt laut den Eigentümern vorerst offen. 

Hermann noch einige Wochen im Handel

Weiterhin geben werde es - so der derzeitige Plan - die Kräuterseitling-Zucht, sagte die Sprecherin des Unternehmens. Von den rund 50 Mitarbeitern werde man versuchen einige in anderen Positionen zu beschäftigen, es werde aber auch Kündigungen geben müssen. Die Produktion der Fleischersatz-Produkte werde noch einige Wochen weiterlaufen, so lange werde es die Produkte auch noch im Handel geben. 

50 Millionen Euro investiert

Noch im Juli des Vorjahrs hatte Firmenchef Hermann Neuburger von einem kräftigen Umsatzanstieg aufgrund der Corona-Pandemie berichtet - freilich ohne genaue Zahlen zu nennen. Seit dem Start 2016 habe das Unternehmen rund 50 Millionen Euro in Gebäude, Anlagen und Pilzzucht investiert, der Plan damals war, 2025 die Gewinnschwelle zu überschreiten.
 
 

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