Während das Geld beim klassischen Sparen durch die Inflation weniger wert wird, bringen Wertpapiere langfristig Rendite. Aus 10.000 Euro wurden seit 1991 mit ATX-Anlagen 70.000 Euro, während bei Spareinlagen ein Inflationsverlust von 5.000 Euro entstand.
Das Interesse der Österreicher an Aktien und Investmentfonds sei gestiegen, vor allem auch bei jüngeren Menschen, sagte Börsechef Boschan am Dienstag bei der Jahrespressekonferenz.
Das gesamte Finanzvermögen der privaten Haushalte in Österreich lag 2021 laut Zahlen der Nationalbank bei 806 Milliarden Euro. Davon sind 40 Prozent Bargeld oder klassische Spareinlagen.
Kaufkraft-Verlust
Die Bevölkerung verliere durch hohe Spareinlagen an Kaufkraft, so Boschan. Im Zeitraum 1991 bis 2021 habe die durchschnittliche ATX-Rendite 6,7 Prozent im Jahr betragen, aus 10.000 Euro seien bei einem solchen Aktieninvestment 70.000 Euro geworden, hat die Wiener Börse berechnet. Beim Sparen mit Einlagen sei bei einer durchschnittlichen Teuerungsrate von rund 2,35 Prozent ein "Inflationsverlust" von rund 5.000 Euro entstanden. Und die Inflation ist aktuell um vieles höher - der Verlust steigt also auch.
Breite Aktien-Investments
Bei einem Investment in Aktien gebe es langfristig reale Renditen, betonte Boschan. Auch private Anleger müssten Chancen am Markt haben, wichtig sei dabei ein lebenslanges breit angelegtes Aktiensparen, das gelte insbesondere auch in Krisenzeiten. Am besten sei, tagesaktuelle Kursentwicklungen da gar nicht zu beachten - sondern eben die langfristige Rendite im Visier zu haben.
2021 war Top-Jahr an Wiener Börse
Die Wiener Börse hat 2021 in ihrem 250. Jubiläumsjahr deutlich mehr Gewinn gemacht. Das Ergebnis vor Steuern (EGT) stieg 2921 um 15,3 Prozent auf 47,58 Mio. Euro. Rund 80 Prozent des Handelsumsatzes stammen von internationalen Investoren.
Der Wiener Leitindex ATX hat im Jahresverlauf eine Performance von plus 38,87 Prozent, inklusive Dividenden waren es plus 43,59 Prozent.