Jeder zweite arbeitet weltweit für einen Hungerlohn

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Fast die Hälfte aller 2,8 Mrd. Arbeitnehmer weltweit verdient weniger als 2 Dollar (1,37 Euro) pro Tag.

Täglich erleiden nahezu 1 Mio. Menschen einen Arbeitsunfall, 5.500 davon enden tödlich, so die erschreckenden Zahlen. Die Antwort darauf müsse eine global agierende Gewerkschaftsbewegung sein, betonte ÖGB-Vizepräsidentin Sabine Oberhauser.

Doch nicht nur international, auch innerhalb Österreichs liege einiges im Argen. Als Beispiele nannte Oberhauser die steigende Zahl von prekären Arbeitsverhältnissen und die Zunahme der Zeitarbeit.

Dass bei den jüngsten Wahlen in Europa hauptsächlich jene Parteien punkteten, die für mehr Privat und weniger Staat sind, ist für Oberhauser verwunderlich. Möglicherweise ist es so, dass in Krisenzeiten einfache Antworten und Sündenböcke gesucht würden, meinte sie. Sie warnte davor, Gewinne zunehmend zu privatisieren und Verluste bzw. Kosten auf die Allgemeinheit zu verteilen.

Als Beispiel nannte sie die Handelskette Schlecker, die ihre Mitarbeiter teilweise so schlecht bezahlen würde, dass sie auf staatliche Zusatzhilfen angewiesen wären. Damit würde der Staat das Milliardenvermögen der Inhaberfamilie mitfinanzieren, kritisierte die stellvertretende ÖGB-Chefin.

Arbeitsminister Hundstorfer strich einmal mehr die Bedeutung von Aus- und Weiterbildung hervor. Als Beispiel nannte er die Umschulung 40 ehemaliger Mitarbeiter der Papierfabrik M-real in Hallein, die jetzt zu Pflegekräften ausgebildet werden. Zur aktuellen Arbeitsmarktsituation in Österreich sagte Hundstorfer, dass von Jänner 2009 bis Ende September 2009 455.000 arbeitslose Menschen wieder in den Arbeitsmarkt integriert werden konnten.

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