In Europa

Löhne steigen zurzeit schneller als Preise

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In Österreich sind Reallöhne von 2010 bis 2016 um 0,5 Prozent gesunken.

In den meisten EU-Ländern steigen die Löhne zurzeit schneller als die Preise. Sowohl 2015 als auch 2016 sei es mit der Kaufkraft der Arbeitnehmer in der EU parallel zur moderaten wirtschaftlichen Erholung wieder bergauf gegangen, heißt es in dem am Mittwoch veröffentlichten Europäischen Tarifbericht des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der gewerkschaftsnahen deutschen Hans-Böckler-Stiftung.

Demnach stiegen die Reallöhne 2015 im Durchschnitt der 28 EU-Staaten um 1,4 Prozent. Heuer wird mit einem Plus von 1,7 Prozent gerechnet. Lediglich in Griechenland rechnen die Experten noch mit weiteren realen Lohnverlusten. Hauptgrund für die positive Entwicklung der Löhne sei die extrem niedrige Inflation.

Lange Durststrecke

Viele Arbeitnehmer haben allerdings nach einer Analyse des WSI-Tarifexperten Thorsten Schulten eine lange Durststrecke hinter sich. Preisbereinigt seien die Löhne zwischen 2010 und 2016 in elf EU-Staaten gesunken - auch in Österreich (-0,5 Prozent).

In Deutschland summierten sich die Reallohnsteigerungen in diesem Zeitraum zwar auf 9,6 Prozent. Damit lag die Bundesrepublik im oberen Mittelfeld der Länder mit Zuwächsen. Allerdings war Deutschland in der Dekade zuvor Schulten zufolge auch das einzige europäische Land, in dem die Reallöhne zurückgegangen waren.

 

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