Märkte und Börsen

Schramböck: Russland liefert im Moment sogar mehr Gas

Teilen

Zahlung für Gas ist auch ohne Swift möglich. Und der Bezug von Gas widerspricht nicht den Maßnahmen gegen Russland.

"Im Moment liefert Russland weiter Gas - sogar etwas mehr", sagte Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP)  vor Journalisten. Möglicherweise nutze Russland noch die einfacheren Zahlungsvorgänge aus. Aber "wir werden auch danach in der Lage sein, Gas einzukaufen", versicherte die Ministerin. Auch wenn größere russische Banken vom weltweiten Zahlungssystem Swift ausgeschlossen seien, könnten "einzelne Zahlungen sehr wohl händisch abgewickelt" werden.

Gas steht nicht auf Sanktionenliste

Das sei so, als ob man in der Bank einen Zahlschein abgebe, statt eine digitale Überweisung zu veranlassen, verglich sie. "Im Moment ist alles möglich, damit die Zahlungen kommen", Gazprom halte die Verträge ein. Auch stehe Gas nicht auf der Sanktionenliste, der Bezug von Gas widerspreche daher nicht den Maßnahmen gegen Russland. Grundsätzlich werde sich Österreich streng an die Sanktionen halten - insbesondere auch an den Stopp von Technologielieferungen.

Maßnahmen drücken Russlands Wirtschaft 10 bis 20 Prozent 

Die Sanktionen gegen Russland zusammen könnten die Wirtschaftsleistung des Landes um 10 bis 20 Prozent drücken, schätzt Ökonom Helmenstein, insbesondere wenn sie länger aufrecht bleiben. Dabei schöpfe das Land schon jetzt sein Potenzial bei weitem nicht aus. Die russische Wirtschaftsleistung (BIP) ist in Dollar etwas niedriger als jene Italiens. Hätte Russland mit seinen rund 145 Millionen Einwohnern pro Kopf das gleiche BIP wie Italien, wäre es die drittgrößte Wirtschaft der Welt - so liegt das große Land nur auf Rang elf. Trotz vieler Rohstoffe und einer gut ausgebildeten Bevölkerung bleibe Russland weiter unter seinen Möglichkeiten.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.