Magna-Chef will Arbeitskräfte flexibler einsetzen

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Kurzarbeit und teilweiser Lohnverzicht helfen nur temporär über die Krise, sagt Magna-Chef Siegfried Wolf in einem Interview mit dem Wirtschaftsmagazin "trend". Wolf fordert deshalb mehr Flexibilität: "Work-on-Demand heißt das Stichwort. Die Durchrechnungszeiträume müssen so gestaltet werden, dass immer dann gearbeitet werden kann, wenn es notwendig ist."

Die Krise sei eine historische Chance zur Flexibilisierung, so Wolf weiter, "wir müssen in Österreich mutig sein und auch über radikal Neues nachdenken." Etwa über die Frage, wie die Gesellschaft künftig mit schlechter Gebildeten und schwer Vermittelbaren umgehen soll.

"Wir müssen überlegen, wie wir diese Menschen ins Sozialgefüge integrieren. Wir müssen in Bildung investieren, aber auch zum Beispiel über frühzeitige Pensionierungen nachdenken." Dies sei wichtig, um den sozialen Frieden zu erhalten, so Wolf, "sonst werden wir eine Zunahme der Aggression erleben". Wolfs Engagement in dieser Frage kommt nicht von ungefähr: Die Auftragssituation im Grazer Assemblingwerk ist gegenüber dem Spitzenjahr 2006 von 250.000 Autos mittlerweile auf ein Drittel geschrumpft.

Die Mitarbeiterzahl wurden im Zuge dessen bereits von 9.500 auf 5.500 fast halbiert. Und für 2010 ist keinerlei Entspannung in Sicht. Es ist sogar fraglich, ob die fürs kommende Jahr prognostizierten Stückzahlen von 60.000 bis 80.000 gehalten werden können. Sublieferanten von Magna halten eher 30.000 bis 40.000 Stück für wahrscheinlich, heißt es im neuen "trend". Wolf dazu: "Graz ist kein Problem, sondern ein wettbewerbsfähiger Standort." Aber: "Die momentane Unterauslastung drückt uns schon."

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