Der Boeing-Chef bekommt neue Probleme mit seinem Superflieger "Dreamliner".
Der US-Flugzeugbauer Boeing kämpft bei der Pannenserie seines Prestigeprojekts Dreamliner mit mehr Problemen als bisher bekannt. Der Hersteller musste die Produktion von Rumpfteilen für die bereits mehr als zwei Jahre verspätete Boeing 787 in einem Werk des italienischen Partners Alenia stoppen. Der Grund seien Fehler in der Außenhaut der Kohlefaser-Konstruktion, bestätigte Boeing.
Erst im Juni hatte der Rivale des europäischen Herstellers Airbus völlig überraschend den Erstflug des Langstreckenflugzeugs bereits zum fünften Mal auf noch unbestimmte Zeit verschieben. Der Grund waren ebenfalls Schwierigkeiten mit der modernen Kunststoff-Technik an der Verbindung zwischen Rumpf und Flügeln.
Besonders pikant: Schon damals waren Boeing auch die anderen Fehler an den Teilen aus dem italienischen Alenia-Werk bekannt. Der Hersteller verschwieg sie aber. Seither würden in der Fabrik keine neuen Rumpfteile mehr gefertigt, bestätigte Boeing-Sprecherin Loretta Gunter einen Bericht des "Wall Street Journal" vom Freitag.
Der Zeitplan des neuen Dreamliners lief vor allem aus dem Ruder, weil Boeing aus Zeit- und Kostengründen so stark wie nie zuvor auf Zulieferer setzte. Inzwischen holte der Konzern viele Arbeiten wieder in die eigenen Werke zurück. Auch Wettbewerber Airbus kämpft bei mehreren Projekten mit massiven Verzögerungen.