Das deutsche Robert-Koch-Institut (RKI) sieht trotz derzeit sinkender Fallzahlen keinen Grund für eine Entwarnung vor der "Neuen Grippe" und rechnet im Herbst mit einer neuerlichen Zunahme der Infektionen. Das RKI und die ständige Impfkommission in Deutschland riefen die Bevölkerung zu Impfungen gegen die normale saisonale Grippe auf.
Durch diese Maßnahme würden sich gefährliche Doppelinfektionen durch eine Vermischung mit der normalen Influenza vermeiden lassen. Besonders gelte dies für Risikogruppe wie über 60-Jährige, chronisch Kranken und medizinisches Personal.
Die momentane Entspannung habe mit den sommerlichen Temperaturen zu tun, so RKI-Präsident Jörg Hacker am Dienstag in Berlin. Die Anstrengungen gegen die Ausbreitung der neue H1N1-Influenza dürften nicht nachlassen. Das Europäische Zentrum für Krankheitskontrolle (ECDC) meldete für den europäischen Raum bis einschließlich Montagabend 46.016 Erkrankungen und 104 Todesfälle. Der Großteil der Fälle betraf Deutschland und Großbritannien. In Österreich wurden seit Ende April 314 Infektionen gemeldet.
Weltweit seien noch keine Mutationen des Erregers bezüglich einer Verstärkung der krankmachenden Wirkung beobachtet worden, betonte Hacker. In verschiedenen Ländern habe das Virus aber Resistenzen gegen herkömmliche Grippemittel gezeigt.