ÖBB Infrastruktur mit neuer Struktur

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Mit Jahresbeginn 2010 hat die ÖBB Infrastruktur AG ihre Tätigkeit in neuer Struktur aufgenommen. Anfang Oktober war die Verschmelzung der ÖBB Infrastruktur Bau und der ÖBB Infrastruktur Betrieb angemeldet worden. Durch die Reform 2009 wurden die beiden aus der heftig kritisierten ÖBB-Reform 2005 entstandenen Töchter wieder zusammengeführt.

Infrastruktur-Vorstandssprecher Andreas Matthä erwartet sich einen "Qualitätssprung" durch die Fusion zu einer einzigen rund 18.000 Mitarbeiter umfassenden ÖBB-Holding-Tochter. Damit würden Schnittstellen wieder zusammengeführt und Überschneidungen beseitigt. "Erstmals wird die Bahninfrastruktur aus einer Hand betrieben", betonte Matthä.

Dies bringe mehr Transparenz auf die Strecke: Ein Unternehmen sei nun durchgängig vom Betrieb über Instandhaltung bis zur Projektentwicklung zuständig. Mit Synergieeffekten sollen jährlich 20 Mio. Euro eingespart werden. Die Gesamterträge der Infrastruktur AG werden mit 2,887 Mrd. Euro beziffert.

Auch die Pünktlichkeit der Bundesbahnen soll verbessert werden, versicherte Herwig Wiltberger, der innerhalb der Infrastruktur AG mit rund 8.500 Mitarbeitern für den Betrieb der Bahnen zuständig ist. Auf Qualitätssteigerung soll der Schwerpunkt liegen: Etwa die Hälfte der Verspätungen sei durch Probleme im Bereich Infrastruktur verursacht, die andere Hälfte habe der Bereich Personenverkehr direkt zu verantworten. Die Pünktlichkeit soll im Nahverkehr 2010 auf über 90 % steigen, im Fernverkehr auf mindestens 80 %.

Die Langsamfahrstrecken, derzeit 210 km im Kernnetz der Bahn, sollen bis Jahresende um 10 bis 15 % verringert werden, nannte Vorstandssprecher Matthä eines der Ziele. Das Projektmanagement wird von Georg-Michael Vavrovsky geleitet: Rund 200 Schieneninfrastruktur-Großprojekte haben die ÖBB in der Pipeline, das jährliche Projektvolumen liegt bei 1,4 Mrd. Euro.

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