Während Öl weiter teurer wird, warnen die Autofahrerclubs vor einer neuen Spekulationsblase bei den Treibstoffpreisen.
Nach einer kurzen Verschnaufpause ist der Ölpreis gestern weiter gestiegen. Er erreichte zwischenzeitlich an der New Yorker Rohstoffbörse ein neues Jahreshoch von 81,37 Dollar pro Barrel der US-Leitsorte WTI mit Auslieferungstermin Anfang November des Jahres. Später gab der Kurs etwas nach. Zu Jahresbeginn zahlte man für das schwarze Gold nicht einmal die Hälfte.
Schwacher Dollar
Experten wie die Analysten der Commerzbank rechnen dennoch nicht mit einem anhaltend hohen Preisniveau: "Angesichts der frei verfügbaren Kapazitäten der OPEC ist ein Ölpreisniveau von 80 US-Dollar je Barrel fundamental als nicht gerechtfertigt anzusehen.“ Als Hauptgrund für den hohen Ölpreis gelten weiterhin der schwache Dollar, die erwartete Nachfragesteigerung durch die Konjunkturerholung, aber auch gesunkene US-Lagerbestände.
Der Dollar bleibt gegenüber dem Euro weiter schwach – auch wenn die europäische Gemeinschaftswährung gestern Abend wieder unter die Marke von 1,50 Dollar fiel.
Kritiker sehen hinter der Verdoppelung des Rohölpreises seit Jahresbeginn aber auch zunehmend wieder das Werk skrupelloser Börsenhändler, die eine neue Spekulationsblase rund um den gefragten Rohstoff aufbauen.
Diesel mehr als 1 Euro
Darüber ärgert sich auch Lydia Ninz, Sprecherin des Autofahrerclubs ARBÖ: "Die Spekulationsblase bei Rohöl und bei den Treibstoffen droht sich wieder aufzubauen, genauso wie bereits im Herbst 2007“, warnt die Expertin. Erstmals seit Juli hat der Dieselpreis gestern im Schnitt wieder die 1-Euro-Grenze pro Liter durchstoßen, meldet der ARBÖ.
In den vergangenen zwei Wochen hat sich der Dieselpreis in Österreich damit um 5,3 Cent verteuert. Eurosuper erreichte 1,098 Euro und hat sich somit in den letzten sieben Tagen sogar um 5,7 Cent verteuert. Das sei laut ARBÖ absolut ungerechtfertigt.