Gas-Großhandelspreise ziehen im April wieder an

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Die Großhandelspreise für Gas werden im April wieder etwas anziehen, geht aus dem neuen Österreichischen Gaspreisindex (ÖGPI) hervor, der von der Österreichischen Energieagentur berechnet und künftig monatlich veröffentlicht wird.

Damit soll der Großhandelspreis abgebildet werden, zu dem die Energiehändler einkaufen. Ebenso wie beim Österreichischen Strompreisindex ÖSPI werden auch mit dem Gaspreisindex keine Aussagen über die tatsächlichen Endkundenpreise getroffen, betonte Gunda Kirchner, Leiterin Energiewirtschaft & -politik in der Österreichische Energieagentur. Die monatliche Vorausschau trage aber zu mehr Transparenz am Energiemarkt bei und zeige die Tendenz, wie sich die Preise entwickeln können.

Für April 2010 wurde ein Gaspreisindex von 104,24 Punkten (Basisjahr = 2006) errechnet, das ist gegenüber März 2010 ein Anstieg von 4,4 %. Im April 2009 lag der Index mit 96,06 aber noch 8,5 % niedriger. Die Gas-Großhandelspreise haben in der Entwicklung der vergangenen vier Jahre im zweiten Quartal 2007 einen Tiefpunkt erreicht und sind dann bis Herbst 2008 stetig nach oben gegangen.

Der Index erreichte im Oktober 2008 einen Höchstwert von 150,92. In Folge der Wirtschaftskrise ging es mit dem Ölpreis und damit auch dem Gaspreis stetig nach unten, im Juni 2009 wurde das Niveau des zweiten Quartals 2007 erreicht. Den bisher tiefsten Wert erreichte der ÖGPI im Juni 2009 mit 85,91 Punkten. Bis Oktober gab es einen Anstieg auf 109,19, dann ging es bis März wieder leicht nach unten.

Nur reiner Energiepreis wird gezeigt

Der neue Index als Vorausschau der Gasimportpreise bildet nur den reinen Energiepreis ab. Die Gasrechnung besteht insgesamt aus dem reinen Energiepreis - nur hier ist ein Lieferantenwechsel möglich -, den Netzgebühren sowie Steuern und Abgaben. Auf den Energiepreis entfallen rund 50 %, auf die beiden anderen Teile je rund ein Viertel.

Der ebenfalls von der Energieagentur berechnete Energiepreisindex (EPI) für die privaten Haushalte umfasst alle drei Komponenten der Gasrechnung. Laut EPI lag der Gaspreis heuer im Februar um 8,8 Prozent unter dem Wert von Februar 2009.

Bei der Berechnung des neuen ÖGPI wird der Gasimportpreis nachgebildet. Eine wesentliche Rolle spielt dabei - zeitversetzt - der Ölpreis, der über Diesel und Gaspreise der letzten drei und sechs Monate in einer Rückschau einfließt. Basis dafür sind Daten der US-Energiebehörde EIA (Energy Information Administration), die sich auch den Ölproduktenpreisen in Rotterdam orientieren.

Berücksichtigt werden bei der Index-Berechnung weiters der Euro-Dollar-Wechselkurs, saisonale Schwankungen über die Heizgradtage sowie die Speicherung, indem die Mengen der Ein- und Ausspeicherung geglättet bzw. die Preise dementsprechend gewichtet werden.

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