Japan will CO2-Emissionen drastisch senken

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Die zukünftige japanische Regierung will den CO2-Ausstoß des Landes bis 2020 um ein Viertel reduzieren. "Die Voraussetzung dafür ist aber ein internationales Abkommen, an dem sich auch Länder wie China und Indien beteiligen", sagte der Generalsekretär der Demokratischen Partei, Katsuya Okada, zu Reuters.

Seine Partei war aus der Unterhauswahl als klarer Sieger hervorgegangen und wird die künftige Regierung der zweitgrößten Volkswirtschaft stellen. Japan ist der fünftgrößte Kohlendioxid-Emittent der Welt.

Die scheidende Führung hatte im Juni eine Reduzierung des Treibhausgasausstoßes um 15 Prozent gegenüber dem Niveau von 2005 als Zielsetzung für die kommende Dekade ausgegeben. Das entspräche einer Verringerung von acht Prozent gegenüber 1990.

Damit strebt die neue Regierung für das nächste Jahrzehnt eine weitaus drastischere Reduzierung an: Um 25 Prozent gegenüber 1990 sollen die CO2-Emissionen sinken, wie Okada unterstrich.

Da Japan im vergangenen Jahr mehr statt weniger Treibhausgase erzeugt hat, steht das Land unter Druck. Es ist derzeit weit davon entfernt, die Ziele des Kyoto-Protokolls zu erreichen. Durch die neuen, ehrgeizigen Klimaschutzvorgaben will die Demokratische Partei dem Land dennoch eine deutliche Mitsprache bei den Verhandlungen um ein neues internationales Klimaabkommen sichern.

Das Kyoto-Protokoll läuft 2012 aus. Ende dieses Jahres soll auf einer UN-Konferenz in Kopenhagen ein Nachfolgevertrag beschlossen werden.

Japanische Unternehmen protestierten gegen den Kurswechsel und befürchteten Wettbewerbsnachteile, sollte Japan sich zu strenge Emissionsziele stecken. Doch Okada zeigte sich zuversichtlich: "Wir werden sie überzeugen."

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