Russlands Gasmonopolist rechnet mit einem baldigen Abschluss der Verhandlungen mit Österreich über die geplante Gaspipeline South Stream, erklärte Gazprom-Chef Alexej Miller. Ziel ist es, ein Regierungsabkommen abzuschließen, das Österreich einen Zugang zu South Stream sicherstellt. Auch Kroatien kann sich laut Miller am Pipeline-Projekt via einer Abzweigung beteiligen.
Aus dem österreichischen Wirtschaftsministerium hieß es, dass man noch verhandle, Details wurden aber nicht genannt. Seit Ende November 2009 wird bereits über das Regierungsabkommen mit Russland verhandelt.
Das russisch-italienische Pipelineprojekt South Stream soll jährlich 63 Mrd. Kubikmeter russisches Erdgas bis nach Italien bringen und wäre damit rund doppelt so groß wie die geplante Nabucco-Pipeline unter Federführung der OMV. Russland hat bereits mit Bulgarien, Serbien, Ungarn, Griechenland und Slowenien zwischenstaatliche Abkommen geschlossen. Die Baukosten werden auf 25 Mrd. Euro geschätzt.
An dem Projekt sind derzeit Gazprom und der italienische Gasversorger ENI je zur Hälfte beteiligt. Auch der französische Stromkonzern Electricite de France (EdF) wird sich an dem Projekt beteiligen. Über die Höhe wird noch zwischen Paris und Moskau verhandelt. Die ersten Lieferungen sind für 2013 vorgesehen.