Total muss für "Erika" noch mehr zahlen

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Gut 10 Jahre nach der Katastrophe mit dem Öltanker "Erika" vor der französischen Atlantikküste hat ein Pariser Berufungsgericht die Summe des Schadensersatzes erhöht. Das Gericht bestätigte die Verurteilung des Ölkonzerns Total. Das Unternehmen und die Mitangeklagten müssen nun 200 Mio. Euro an die Geschädigten zahlen, in der ersten Instanz waren sie zu 192 Mio. Euro verurteilt worden.

"Total hat die Unvorsichtigkeit begangen, den Öltanker zu chartern und seine eigenen Sicherheitsbestimmungen missachtet", sagte der Richter in seiner Urteilsbegründung. Die Wartung des mehr als 20 Jahre alten Schiffes "Erika" sei stark vernachlässigt worden. Als der Tanker vor der Bretagne sank, verschmutzte auslaufendes Öl weite Teile des Meers und der Küste.

Das Gericht bekräftigte, dass neben dem wirtschaftlichen auch der Umweltschaden berücksichtigt werden müsse. "Die Natur ist Teil des Menschen sowie der Mensch Teil der Natur ist", sagte der Richter. Die Anerkennung des Umweltschaden in der ersten Instanz war als Meilenstein in der französischen Rechtsprechung gewertet worden. Das Gericht erweiterte die Liste der Kommunen und Regionen, die nun aufgrund der verschmutzten Strände mit Entschädigungen rechnen können.

Der Öltanker war im Dezember 1999 im Sturm auseinandergebrochen und gekentert. Mehr als 20.000 t Schweröl flossen aus. Die Ölpest verschmutzte etwa 400 km der französischen Küste. Etwa 150.000 Vögel verendeten.

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