UNO wollen Klimawandel besser vorhersagen

Teilen

Die Folgen des Klimawandels sollen nach Wunsch der Vereinten Nationen künftig präziser vorhersagbar und damit besser einzuschätzen sein. Das ist das Ziel der dritten Weltklimakonferenz der Weltwetterorganisation (WMO), zu der am Montag (31. August) in Genf unter anderem 19 Staats- und Regierungschefs sowie mehr als 60 Minister eingeladen sind.

Bis Freitag soll über ein internationales Netzwerk diskutiert werden, mit dessen Hilfe Klimaveränderungen beobachtet und Forschungsergebnisse gebündelt werden. Es soll vor allem helfen, dass sich auch Entwicklungsländer auf die dramatischen Folgen des Klimawandels einstellen können.

Die WMO fordert, Entscheidungsträger aus Politik und Wirtschaft müssten weitsichtiger denken, um Opfer und Schäden durch die Klimaerwärmung verhindern zu können. Die mehr als 1.500 Experten und Entscheidungsträger aus 150 Ländern sollten über Maßnahmen diskutieren, die "über jene der Weltklimakonferenz von Kopenhagen hinausgehen", erklärte WMO-Generalsekretär Michel Jarraud.

In Kopenhagen verhandeln die Regierungen im Dezember über einen Nachfolger für das Kyoto-Klimaschutzprotokoll. In Genf müssten sie nach einem Weg suchen, die wirtschaftlichen und humanitären Risiken zu begrenzen, die mit dem Klimawandel einhergehen, sagte Jarraud. Politiker würden nur in einem Zeithorizont von fünf bis zehn Jahren denken, Wissenschafter in einer Spanne von 50 bis 100 Jahren. "Wir müssen diese beiden Denkweisen in Einklang bringen", forderte der WMO-Generalsekretär.

Klimadaten für alle

Mit einem weltweiten Netz von Klimadaten sollen sich alle Staaten besser auf die Erderwärmung einstellen können. Das ist ein Ziel der dritten UN-Weltklimakonferenz in Genf, die von der Weltwetterorganisation (WMO) organisiert wird. "Wir brauchen ein festes System, damit alle Menschen darauf vertrauen können, dass sie Zugang zu lebenswichtigen Informationen bekommen", sagte Jarraud bei der Eröffnung der Konferenz.

Der Schweizer Bundespräsident Hans-Rudolf Merz sagte, weltweit müsse ein zweistelliger Milliardenbetrag in Klimavorhersagen investiert werden. Sie seien die Grundlage für präventive Maßnahmen und beträfen die Lebensmittelsicherheit, den Umgang mit Wasser, die Gesundheit sowie den Tourismus. Das Geld sollte nach Vorstellungen der Schweiz über eine weltweite CO2-Abgabe aufgebracht werden.

Der WMO-Generalsekretär kündigte an, dass die Konferenz einen Fahrplan vorlegen wird, der in einem Jahr zu einem konkreten Informationsnetz führen soll. Die Konferenz will grundsätzlich erreichen, dass die Folgen des Klimawandels künftig präziser vorhersagbar und damit besser einzuschätzen sind. Die WMO fordert, weitsichtiger zu denken, um Opfer und Schäden durch die Klimaerwärmung verhindern zu können.

Auch die Umweltorganisation Greenpeace appellierte zu Beginn der Konferenz an die Forscher, die Regierungschefs zu den "dringend nötigen Klimaschutzmaßnahmen" zu bewegen. Als "Zeichen der Unterstützung" servierten die Aktivisten den Klimaforschern in Genf Schweizer Gletscherwasser.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.