Windkraftausbau um 405 Mio. Euro im Burgenland

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Im Burgenland werden derzeit rund 60 % des Strombedarfs aus Erneuerbaren produziert. Rund 405 Mio. Euro sollen nun in den Ausbau der Windparks investiert werden. Möglich werde dies durch die neuen Einspeistarife, so Landeshauptmannstellvertreter Franz Steindl.

Bis 2013 soll das Burgenland nach den Plänen der Landesregierung stromunabhängig werden. Dazu soll erneuerbare Energien sollen forciert und ausgebaut werden. Spätestens 2020 muss Österreich das EU-Ziel erreichen, wonach 34 % der Energien aus erneuerbaren Quellen wie Wind, Wasser, Solarenergie und Biomasse zu erzeugen sind. Um dieses und das Ziel in den nächsten vier Jahren im Burgenland stromunabhängig zu werden, zu erreichen, will man nun den Ausbau der Windenergie im Land vorantreiben.

Derzeit sind im Burgenland 206 Windräder in Betrieb. Die BEWAG-Tochter Austrian Wind Power, die annähernd drei Viertel der Anlagen betreibt, plant bereits einen weiteren Ausbau. "Wir werden so schnell als möglich die Eignungszonen und die notwendigen Flächen für derartige Windräder über den Raumplanungsbeirat bestimmen und in der Regierung beschließen", so Steindl. Mit dem Bau der neuen Anlagen soll Ende 2010 begonnen werden.

Am 10. März tagt der Raumplanungsbeirat. Schwerpunkte sollen im Bezirk Neusiedl, in Deutschkreutz oder im Raum Eisenstadt gesetzt werden, erläuterte Steindl.

Keine Anrainerprobleme erwartet

Probleme mit Anrainern im Seewinkel erwartet sich der Landeshauptmannstellvertreter nicht, da die Eignungszonen über Experten ausgewiesen würden. Wirtschaftsminister Mitterlehner glaubt, dass sich die Leute mittlerweile daran gewöhnt haben und sich alles eingespielt hat. "Die Windräder werden leiser und die Verträglichkeit ist somit besser gegeben", so Mitterlehner.

Im Burgenland liegt der Stromverbrauch derzeit bei 1.600 GWh jährlich. In den vergangenen Jahren gab es eine Steigerung von 40 %. Österreichweit nahm der Verbrauch vergleichsweise nur um eine Viertel zu. Momentan werden 1.000 GWh Strom im Burgenland erzeugt.

Knapp 70 % der produzierten Energie stammen aus Windkraft, mehr als 20 % werden aus Biomasse bzw. Biogas gewonnen. Die restlichen zehn Prozent verteilen sich auf Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen und Kleinkraftwerke. Das Burgenland liegt bei der Windkraftproduktion an zweiter Stelle hinter Niederösterreich.

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