Kanzler und Außenminister verweisen auf Griechenland.
Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) und sein Herausforderer Sebastian Kurz (ÖVP) sind sich einig, was die Ablehnung des Vorschlags von EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker nach einer Ausdehnung der Eurozone auf alle Mitgliedsstaaten betrifft. Im Ö1-Morgenjournal verwiesen beide am Donnerstag auf das Negativbeispiel Griechenland. "Ich halte dieses Konzept für undurchdacht", sagte Kern.
Beide verweisen auf Griechenland
Der SPÖ-Chef verwies auf die Maastricht-Kriterien und forderte ein Mehr an Europa in wirtschaftlichen Fragen, beim Kampf gegen Steuerbetrug, Lohn- und Sozialdumping. "Bevor alles das nicht erledigt ist, macht eine Erweiterung der Eurozone einfach keinen Sinn, weil das vergrößert die Problemlagen", sagte Kern. "Man hat gesehen, was passiert, wenn man Länder dazunimmt, die diese Kriterien nur sehr bedingt erfüllen. Griechenland ist das Paradebeispiel dafür. Das ist am Ende nur eine Vergrößerung der Probleme und nicht ein Mehr an europäischer Kooperation."
Außenminister Kurz verwies ebenfalls auf Griechenland. "Der Euro und die Schengenzone, die waren und sind für jeden offen, allerdings nur für jeden, der auch die Kriterien erfüllt. Solange die Kriterien nicht erfüllt sind, kann das nicht stattfinden. Was wir vermeiden müssen, ist, dass es so eine Situation wie in Griechenland wieder gibt." Daher müssten alle die Regeln erfüllen, aber danach auch einhalten.
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