EU fordert Aufstockung der Grippe-Impfkapazitäten

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Die EU-Kommission hat auch angesichts der Schweinegrippe-Epidemie eine Aufstockung der Impfkapazitäten gefordert. EU-Gesundheitskommissarin Androulla Vassiliou erklärte, das Virus A H1N1 habe "eine Pandemie ausgelöst, bisher aber nur glücklicherweise nur milde bis gemäßigte Symptome" bei den meisten Infizierten hervorgerufen.

Die saisonale Grippe werde aber Europa Anfang des kommenden Winters treffen. "Deshalb müssen wir jetzt handeln und unsere Impfkapazitäten sowohl für die saisonale Grippe als auch für das Virus A H1N1 aufstocken", so Vassiliou.

Die Kommission nahm damit die Empfehlung des Rates auf, in der die EU-Länder aufgerufen werden, dafür zu sorgen, dass sich jedes Jahr 75 Prozent der älteren Bevölkerung und 75 Prozent der Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen gegen die saisonale Grippe impfen lassen. Dieses Ziel sollte bis spätestens 2015 erreicht sein. Damit wäre auch ein Viertel der EU-Bevölkerung erfasst.

Außerdem wurde angeregt, die Impfquoten zu verbessern. Die Impfquoten bei älteren Menschen seien in Europa höchst unterschiedlich und reichten von lediglich zwei Prozent in Litauen bis zu 80 Prozent in den Niederlanden. Darüber hinaus schlägt die Kommission Maßnahmen zur Information und Schulung von Beschäftigten des Gesundheitswesens zum Thema saisonale Grippe sowie auch Aufklärung für die zu impfenden Zielgruppen und ihre Angehörigen vor.

Die saisonale Grippe ist eine hochansteckende Viruserkrankung, die vor allem in der kalten Jahreszeit auftritt. Je nach Schweregrad sterben in der EU jährlich bis zu 200.000 Menschen daran. Die Weltgesundheitsversammlung (WHA), das hochrangige Entscheidungsgremium der Weltgesundheitsorganisation, empfahl 2003, die Impfquote bei Risikogruppen anzuheben. Der vorliegende Vorschlag baut auf der WHA-Entschließung von 2003 und den Entschließungen des Europäischen Parlaments von 2005 und 2006 über die Bereitschafts- und Reaktionsplanung mit Blick auf eine Grippepandemie auf.

Der Vorschlag muss nun mit dem Ministerrat und dem Europäischen Parlament abgestimmt werden und wird dann voraussichtlich Ende des Jahres angenommen.

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