Niedrige Tarife haben der kriselnden irischen Fluggesellschaft Aer Lingus schwer zugesetzt. Im ersten Geschäftshalbjahr bis Ende Juni verzeichnete die Fluglinie einen operativen Verlust von 93 Mio. Euro - das war fast viermal so viel wie im Vorjahreszeitraum.
Aer Lingus hatte im Wettbewerb mit Billigfliegern wie Ryanair die Preise senken müssen. Der Vorstandsvorsitzende Colm Barrington gab zudem einen pessimistischen Ausblick. "Wir sehen keine Zeichen der Verbesserung in nächster Zeit", sagte er.
Der Umsatz fiel in den ersten sechs Monaten 2009 um zwölf Prozent auf 555 Mio. Euro. Unterm Strich machte die Fluggesellschaft einen Verlust von 73,9 Mio. Euro, im Vorjahr war es noch ein Netto-Verlust von 21,6 Mio. Euro.
Barrington machte unter anderem die Reisesteuer der irischen Regierung, das sinkende Verbrauchervertrauen sowie fallende Tarife in der Branche für den Verlust verantwortlich. Er kündigte wegen des "extrem schwierigen Umfelds" weitere Sparmaßnahmen an. Aer Lingus hat derzeit 3.900 Mitarbeiter.