Luxushoteliers wettern gegen Rabattschlachten

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Rabattschlachten mit Nachlässen von bis zu 50 Prozent bringen derzeit die Luxushotellerie in Aufruhr. "Es hat sich statistisch herausgestellt, dass das Preis-Dumping nichts bringt. Es kommen keine zusätzlichen Gäste", sagte Petra Engl-Wurzer, PR-Director der Starwood Hotels und unter anderem zuständig für das Imperial und das Bristol in Wien laut "WirtschaftsBlatt" (Mittwochsausgabe). Sie meint, dass das Preisniveau darunter leidet.

"Das wird ein zäher Weg, die Preise wieder anzuheben", so Engl-Wurzer. Erschwerend komme dazu, dass das Preisniveau in Wien im Vergleich zu anderen europäischen Hauptstädten ohnehin relativ niedrig sei. Auch würden sich niedrigere Preise vor allem in der Luxushotellerie auf die Qualität auswirken.

Vom Preisdumping ebenfalls nicht begeistert ist Sacher-Chefin Elisabeth Gürtler. Wenn die Reisetätigkeit wieder zunimmt, werde es schwierig sein, von den niedrigen Preisen wegzukommen: "Ich weiß, was es heißt, die Preise nur um 3 Prozent zu erhöhen. Hohe Preisnachlässe halte ich für völlig falsch", sagt Gürtler.

Luxushotels würden bei solchen Preissprüngen an Glaubwürdigkeit einbüßen. Als bessere Lösungen nennt sie Zusatzleistungen, Upgrades oder mehr Qualität. Obwohl das Hotel Sacher seine Preise nicht gesenkt hat, ist die durchschnittliche Preisrate um 25 Prozent gesunken: "Nicht, weil wir schleudern, sondern weil die Gäste günstigere Kategorien buchen", sagte Gürtler. Sie erachtet die Krise als "große Chance" für Hotels, um sich zu redimensionieren und neu aufzustellen.

Kein Problem mit den Nachlässen hat der Obmann des Fachverbandes Hotellerie in der Wirtschaftskammer Österreich, Klaus Ennemoser: "Ich schließe mich der Meinung nicht an, dass die Preise nicht mehr hochzubringen sind." Derartige Rabatte seien in Zeiten der Krise weltweit zu beobachten - so gebe es zum Beispiel auch in Dubai Preisnachlässe von bis zu 30 Prozent.

Hotels, bei denen die Preise nicht verhandelbar sind, seien derzeit eher die Ausnahme. Sinnvoller als Preis-Dumping sei jedoch Kostenmanagement, bei dem sämtliches Einsparungspotenzial genutzt werde.

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