Schloss Schönbrunn erhält neues Besucherzentrum

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Die Zeit, in der Warteschlangen aus Schloss Schönbrunn teils bis ins Freie reichen, nähert sich dem Ende: Die Wiener Attraktion erhält ein neues Besucherzentrum für die jährlich 2,5 Millionen zahlenden Gäste. Dazu wird der Gardetrakt des Schlosses, der sich linker Hand beim Eingang zum Ehrenhof findet, entkernt und adaptiert. Bei Kosten von geschätzten 5 Mio. Euro soll 2011 mit dem Bau begonnen, 2012 das Besucherzentrum eröffnet werden.

Derzeit finden sich ein kleiner Shop, die Tanzklasse der Universität für Musik und darstellende Kunst, ein Kindergarten sowie die Sicherheitszentrale im Bau. Nach deren Absiedelung werden dort vornehmlich die Kassen, ein kleines Cafe, ein moderner Andenkenladen und Toiletten untergebracht sein.

Die Eingangshalle erstreckt sich dabei über die gesamte Länge des Baus und wird bis zu 400 Menschen aufnehmen können. Der bestehende Plafond wird angehoben und durch eine knapp sechs Meter hohe Gitterdecke ersetzt. In deren Lochmuster zeichnen sich schemenhaft Sissi und Franz Joseph aus den Marischka-Filmen der 1950er Jahren ab. Ticketinfos sollen mittels Lichtwerfer an die Wand projiziert werden.

Das Konzept stammt vom jungen Grazer Architektenteam Martin Konrad und Katharina Hengel, das sich in einem EU-weiten Wettbewerb gegen 50 Konkurrenten durchgesetzt hat. Bis 9. Juli sind alle Beiträge in einer Schau im Schloss ausgestellt. Juryvorsitzender Harald Gnilsen lobte vor Journalisten die klare Besucherführung im Siegerkonzept, für die keine Schilder zur Orientierung benötigt würden.

Die Schlangen vor den Kassen werde es - wenn überhaupt - nicht mehr im Freien geben wie derzeit, sondern überdacht, freuten sich auch die beiden Geschäftsführer der Schloss Schönbrunn Kultur- und BetriebsgesmbH (SKB), Franz Sattlecker und Wolfgang Kippes. So wird auch die Zahl der Kassen für die Individualgäste von vier auf acht verdoppelt. Die Gruppenkasse, derzeit im Gardetrakt untergebracht, wandert ins Schloss, wodurch diese beiden Besuchervarianten, die jeweils für rund die Hälfte der Gäste zuständig sind, entflochten werden. Der Ticketkauf präge schließlich den ersten Eindruck vom Schönbrunn-Besuch.

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