SkyEurope-Masseverwalter geht

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Der Masseverwalter von SkyEurope, Emil Cerevka, hat nur wenige Tage nach seiner Bestellung am 9.9. beim Kreisgericht in Bratislava um seine Ablösung wegen gesundheitlicher Probleme angesucht. "Es erwartet mich eine langfristige Behandlung", erklärte er gegenüber slowakischen Medien. Bis zur Ernennung eines neuen Masseverwalters werde das Konkursverfahren von seiner Kanzlei aber weiter betreut.

Tausende Österreicher haben bereits Anträge bei Paylife um Rückbuchung ihrer mit Kreditkarte bezahlten Flugticketpreise beantragt bzw. sich beim VKI über die Modalitäten im Konkursverfahren informiert.

In der Slowakei werden Konkursverwalter durch eine elektronische Auslosung ermittelt. Cerevka ist erst seit 19. August 2009 in die Liste potenzieller Masseverwalter aufgenommen worden, nachdem er 2006 ohne Nennung von Gründen aus der Liste gestrichen wurde.

Kurz vor seinem Ansuchen um Ablöse erklärte Cerevka, dass bei SkyEurope chaotische Verhältnisse herrschen würden. Außerdem machte er den Gläubiger wenig Hoffnung auf Befriedigung, da die Fluggesellschaft offenbar nur über Geld, sonst aber kein weiteres Vermögen verfüge. Es sei auch unklar, ob die Markenrechte der Billigairline gehören würden. SkyEurope-Chef Ncik Manoudakis betonten erst kürzlich, dass man mit der Marke der Fluggesellschaft weitermachen möchte.

Nach Angaben des Vereins für Konsumenteninformation (VKI) ist das auf der Homepage (www.verbraucherrecht.at) zur Verfügung gestellte Formular zur Anmeldung von Forderungen bereits 2.000 mal heruntergeladen worden. Rund um die Konkurseröffnung habe es auch verstärkte Telefonanfragen gegeben, betonte VKI-Chef Peter Kolba. "Jeder muss letztendlich selbst entscheiden, ob er sich die Arbeit antut", erklärte Kolba angesprochen auf die Aussagen von Cerevka, dass die Fluggesellschaft wahrscheinlich kaum Vermögen habe.

Beim österreichischen Kreditkarten-Abwickler PayLife hat sich die Situation mittlerweile etwas entspannt. Vergangenen Mittwoch, am Tag der Konkurseröffnung habe es 4.000 Anfragen gegeben. "Seither tröpfelt es", erklärte PayLife-Sprecherin Angela Szivatz am Dienstag gegenüber der APA. Die Summe der rückgeforderten Beträge wollte PayLife nicht nennen. Ein Viertel davon ist aber bereits rückgebucht worden. Bis alle Anträge abgearbeitet werden, werde es drei bis vier Wochen dauern, erklärte Szivatz.

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