TUI-Chef sieht Erholung des Reisegeschäfts

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Der Tourismuskonzern sieht das Reisegeschäft nach der schweren Krise wieder auf Erholungskurs. Die Nachfrage nach Urlaubsreisen verbessere sich in allen wichtigen Märkten, sagte TUI-Chef Michael Frenzel auf der Hauptversammlung (HV) in Hannover.

"Mit dem Start der Sommersaison 2010 sind wir zufrieden." Die TUI-Tochter TUI Travel erwäge, die im Vorjahr deutlich reduzierten Kapazitäten moderat auszuweiten. Auch bei der in Schieflage geratenen Container-Reederei und TUI-Beteiligung Hapag-Lloyd sehe der Konzern "deutlich Licht am Horizont".

Der TUI-Chef verteidigte die von Großaktionär John Fredriksen massiv kritisierten Hilfen des Reisekonzerns für Hapag-Lloyd. Frenzel rechtfertigte Darlehen an die Container-Reederei mit der drohenden Insolvenz des Unternehmens. Es habe nur die Wahl gegeben, "für diese Gesellschaft ein Rettungspaket zu schnüren oder Hapag-Lloyd untergehen zu lassen". Letzteres hätte allerdings den Wert der TUI-Aktie drastisch und nachhaltig vermindert.

TUI ist an Hapag-Lloyd noch mit 43 % beteiligt. Zusammen mit Darlehen im Zuge des Rettungspakets beläuft sich das Engagement der TUI auf insgesamt 2,5 Mrd. Euro. Frenzel sagte zudem, die Frachtraten in der Container-Schifffahrt erholten sich kontinuierlich. Die TUI sehe deutliche Chancen, dass Hapag-Lloyd früher als erwartet in ruhigeres Fahrwasser komme.

Fredriksen hat seinen Anteil auf 15,7 von rund 19 % gesenkt. Das sagte sein Vertrauter Tor Olav Troim vor der HV in Hannover. Der Norweger habe Aktien gegen Wandelanleihen getauscht. "Denn das wird unseren Bedürfnissen besser gerecht", sagte Troim. Insgesamt sei er nun aber mit mehr Geld in dem Tourismus-Konzern investiert als vorher. Der Fredriksen-Vertraute unterstrich, er sei in friedlicher Absicht zu dem Aktionärstreffen gekommen.

"Wir sind in konstruktiver Stimmung", sagte Troim. In beiden vergangenen Jahren hatte er versucht, den TUI-Aufsichtsratsvorsitzenden zu stürzen. In diesem Jahr hat er einen entsprechenden Antrag nicht gestellt.

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