Opel-Arbeiter verzichten auf halbe Milliarde Euro

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Mit einem Lohnverzicht über mehr als eine halbe Milliarde Euro haben die Opel-Beschäftigten den Weg für einen Einstieg des Investors Magna frei gemacht. Der Zulieferer einigte sich für die kommenden zwei Jahre mit Betriebsrat und Gewerkschaften auf Einschnitte in einem Umfang von jährlich 265 Mio. Euro. Im Gegenzug werden die Mitarbeiter mit 10 % an Opel beteiligt.

Am Abend sollte in Detroit der GM-Verwaltungsrat erneut über den Opel-Verkauf entscheiden. Manager von Opel und Magna sowie der Betriebsrat zeigten sich zuletzt zuversichtlich, dass das Gremium an seiner Empfehlung vom September festhält, Opel an Magna zu verkaufen. Auch der US-Konzern hatte mehrfach betont, dass an der Entscheidung zugunsten des Zulieferers nicht gerüttelt werde.

Zu dem Lohnverzicht der Belegschaft wird es nur kommen, wenn Magna und die russische Sberbank die Opel-Mehrheit übernehmen können. Der Betriebsrat machte deutlich, dass die Zusage hinfällig ist, falls der bisherige Mutterkonzern General Motors (GM) anders entscheiden sollte.

Durch die Übernahme von 10 % der Anteile werde die Opel-Belegschaft erstmals stimmberechtigter Investor, sagte der Gesamtbetriebsratschef: "Das ist ein absolutes Novum." Sollte GM zustimmen, würde der US-Konzern künftig noch 35 % an Opel halten. Die Anteilsmehrheit von 55 % läge künftig beim Konsortium aus Magna und der russischen Sberbank. Der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck forderte den GM-Verwaltungsrat auf, nun zügig zu entscheiden.

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