Die gescheiterte Übernahme von VW könnte für Porsche noch ein teures Nachspiel haben. Dem Sportwagenbauer drohen wegen möglicher Marktmanipulationen Schadenersatzklagen in Millionenhöhe. Nach Informationen der "WirtschaftsWoche" bereiten mehrere auf Kapitalmarktrecht spezialisierte Anwaltskanzleien Klagen gegen Porsche vor.
Bei den Mandanten der Kanzleien handle es sich meist um institutionelle Anleger wie Fonds oder Pensionskassen. Gegebenenfalls wollten diesen Schadenersatz in zwei- oder sogar dreistelliger Millionenhöhe geltend machen.
Die Staatsanwaltschaft Stuttgart ermittelt gegen Porsche wegen des Verdacht auf Marktmanipulation und unbefugter Weitergabe von Insiderinformationen beim Übernahmedrama zwischen VW und Porsche.
Dabei geht es unter anderem um die Frage, ob Porsche im Zuge des Einstiegs bei VW Anleger und Akteure an der Börse möglicherweise falsch informierte und die Kursentwicklung unzulässig beeinflusste. Porsche bestreitet die Vorwürfe.
Der frühere Porsche-Chef Wendelin Wiedeking und sein Finanzvorstand Holger Härter hatten sich bei der geplanten Übernahme von VW massiv verhoben, einen gewaltigen Schuldenberg angehäuft und mussten schließlich Ende Juli ihren Hut nehmen. Porsche soll nun schrittweise in den VW-Konzern integriert werden. Im Zuge der Ermittlungen waren auch die Privatwohnungen der Manager durchsucht worden.