Privatisierung von Czech Airlines gescheitert

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Prag hat das Übernahmeangebot des tschechisch-isländischen Konsortiums Unimex/Travel Service abgelehnt.

Die verlustbringende CSA bleibt damit unter staatlicher Leitung. Erst vor einer Woche hatte CSA auf Drängen des zuständigen Finanzministeriums die Führungsspitze ausgewechselt und wird nun von Miroslav Dvorak geleitet, der bisher für den ebenfalls im öffentlichen Besitz befindlichen Prager Flughafen verantwortlich war.

Wegen der internationalen Finanz- und Wirtschaftskrise flog CSA zuletzt tief in die roten Zahlen. Allein im ersten Halbjahr 2009 betrug der Verlust 1,8 Mrd. tschechische Kronen (69,5 Mio. Euro). Aktuell baut CSA rund ein Fünftel der 4.600 Arbeitsplätze ab und verhandelt mit den Gewerkschaften über Lohnkürzungen. Unimex/Travel Service hatte 1 Mrd. Kronen für die traditionsreiche Fluglinie geboten.

Als das Privatisierungsverfahren im Jänner 2009 startete, hoffte die Regierung in Prag für ihre 91,5 % Anteile an CSA noch auf Erlöse von etwa 5 Mrd. Kronen. Interessenten wie Air France-KLM, Geschäftspartner in der SkyTeam-Flugallianz, oder die russische Fluggesellschaft Aeroflot gaben nach Einsicht in die Unterlagen aber schließlich keine Angebote ab. CSA ist in Tschechien Marktführer unter den Fluglinien und bedient vom Drehkreuz Prag hauptsächlich europäische Ziele.

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