McDonald's

Revolution beim Burger-Imperium

Teilen

Steve Easterbrook ist der Mann, der McDonald's aus der Krise gerettet hat.

Er hat Skandale (wie zum Beispiel Gammelfleisch in China) und die sinkenden Gewinne (minus 30 Prozent im Jahr 2014) bei McDonald's gestoppt. Als junger Bursch spielte er für Elton Johns Fußballverein und er hat drei Kinder, die drei- bis viermal im Monat bei McDonald's essen dürfen. Die Rede ist von Steve Easterbrook (48), der vor etwa einem Jahr die Fastfood-Kette übernommen hat und die Aktien auf ein Allzeit-Hoch steigen ließ.

Fastfood und Sport
Der Top-Manager träumte als Kind davon, Fußballer oder Cricket-Spieler zu werden. Deswegen fuhr er mit seinen Kumpels oft zehn Kilometer mit der U-Bahn in den Londoner Stadtteil Harrow, um einen Sportladen zu besuchen.

"Gleich neben dem Sportladen war ein McDonald's. Wir hatten gerade genug Geld in der Tasche um U-Bahn-Tickets zu kaufen, in Harrow herumzulaufen und dann im erschwinglichsten Restaurant zu essen - McDonald's", erinnert er sich zurück.

Werdegang
Easterbrook widmete sich nach der Schule dem Naturwissenschaftsstudium an der Durham Universität. Dort konnte er auch seine Leidenschaft Cricket ausüben. Doch genug Talent als Profi-Sportler hatte er nicht - deshalb wurde er Buchhalter.

Im Alter von 26 Jahren wurde er Finanzberichterstatter bei McDonald's in London. Nach 18 Monaten an der "Hamburger Universität", der Trainings-Akademie im Hauptquartier von McDonald's in Chicago, arbeitete er sich in England Schritt für Schritt die Karriere-Leiter hoch. Und so wurde er 2006 Chef von McDonald's in England und vier Jahre darauf Präsident von McDonald's Europa.

Genug von Burgern
2011 hatte er dann genug von Burgern und wechselte an die Spitze von Pizza-Express. Hier ließen sich schnell Erfolge sehen: In nur kurzer Zeit erhöhte sich die Anzahl der Restaurants von 400 auf 600.

Danach widmete Easterbrook sich der Nudel-Kette Wagamama und auch hier war seine Unternehmensführung erfolgreich: Die 84 bestehenden Restaurants der Kette baute er aus auf 140.

McDonald's-Revolution
Natürlich musste er nicht lange darauf warten, bis die US-Burger-Kette McDonald's ihn wieder zurück haben wollte. Ende 2013 begaben sich die Absätze des Unternehmens auf Sinkflug - der Topmanager sollte zur Hilfe kommen. Ein gutes Jahr später kündigte McDonald's an, dass Steve Easterbrook ab 1. März 2015 die Fäden der Fastfood-Kette ziehen sollte.

Und gleich mit Antritt seines neuen Jobs hatte er einen Plan, der McDonald's retten sollte: Er senkte die Zahl der Angestellten und setzte die Hälfte der Restaurants als Franchise an Sub-Unternehmer ein. Als ungewöhnlichen Schritt erhöhte er dann die Gehälter der verbliebenen Mitarbeiter, denn "Löhne sind Teil des Pakets, um das beste Personal anzulocken und zu behalten."

Kurswechsel
"Wir waren 60 Jahre lang so erfolgreich, dass sich ein bestimmter Stil entwickelt hat", erklärte er der New York Times. Die Mitarbeiter waren bequem geworden und das änderte der Manager: "Die Welt außerhalb der Firma hat sich schneller entwickelt als innerhalb. Mein erstes Ziel war es, den Leuten ein neues Gefühl der Dringlichkeit zu vermitteln. Sie sollten risikobereiter und entscheidungsfreudiger werden."

Außerdem setzte er sich dafür ein, dass der Service besser und die Speisen gesünder werden sollten. So sind Hühnerfleisch und Milch mittlerweile hormonfrei.

Konkurrenzkampf
Als Konkurrent Burger King am Weltfriedens-Tag (21.September) vorschlug, einen Waffenstillstand zu vereinbaren und einen McWhopper zu verkaufen, antwortete Easterbrook mit einem Offenen Brief auf Facebook, in dem er schrieb, dass es lächerlich sei, das Leiden des Krieges mit der Rivalität zweier konkurrierender Unternehmen zu vergleichen.

Durch diese Aussage erntete der McDonald's Chef viel Kritik von den US-Medien und von Konsumenten. Doch er kümmerte sich nicht darum, sondern setzte weiterhin alles daran, McDonald's erfolgreicher zu machen.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.