Ruttenstorfer: OMV-Urgestein mit roten Wurzeln

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OMV und Wolfgang Ruttenstorfer - die beiden Namen sind eng miteinander verbunden. Bis auf drei Jahre als Finanz-Staatssekretär verbrachte der in Korneuburg geborene Sohn eines Raffinerieangestellten praktisch sein ganzes bisheriges berufliches Leben in der OMV. Seit 2002 ist er Generaldirektor des Öl- und Gaskonzerns.

Ruttenstorfer wurde am 15. Oktober 1950 geboren und studierte an der Wirtschaftsuniversität Wien, wo er sich auf Marketing spezialisierte. Seine Dissertation hatte - wie könnte es anderes sein - die italienische Mineralölpolitik zum Thema. Unmittelbar nach Beendigung des Studiums mit dem Doktorat im Jahr 1976 begann er seine berufliche Laufbahn bei der OMV, die damals noch ÖMV (Österreichische Mineralölverwaltung) hieß.

Seit 1987 arbeitete Ruttenstorfer im Bereich Planung und Kontrolle, wo er für die Strategie der OMV-Gruppe zuständig war. Als Nachfolger des späteren Bundeskanzlers Viktor Klima wurde er 1992 OMV-Finanzvorstand. Seit 1996 betreute er im Vorstand zusätzlich die Agenden Chemie, Exploration und Controlling.

1997 wechselte er in Politik: Der damalige sozialdemokratische Finanzminister Rudolf Edlinger holte ihn als Staatssekretär in das Ministerium. Ruttenstorfer bekam die Bereiche Öffentlicher Dienst, Verwaltungsreform, Euro-Kampagne und Kapitalmarktreform übertragen. In den fast drei Jahren seiner Tätigkeit erledigte er in teils langwierigen Verhandlungen einige zähe Brocken der Reform des öffentlichen Dienstes. So wurden die Beamten-Pensionen unter anderem mit der der Einführung eines Durchrechnungszeitraumes an die ASVG-Pensionen angenähert.

Ab 2000 kehrte der verheiratete Vater dreier Kinder als stellvertretender Generaldirektor hinter Richard Schenz in die OMV zurück. Er war zuständig für Finanzen und Erdgas. 2002 wurde Ruttenstorfer Vorstandsvorsitzender. Unter seiner Führung begann das Unternehmen einen Wachstumskurs, der im Erwerb des rumänischen Energieriesen Petrom 2004 gipfelte.

Unter Ruttenstorfer sollte die OMV auch den milliardenschweren ungarischen Energiekonzerns MOL übernehmen. Der Plan ist aber an den Auflagen durch die EU-Kommission gescheitert. Ruttenstorfer verdiente 2008 knapp 2,5 Mio. Euro.

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