Sachverständige fanden bei Skylink 3.000 Mängel

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Eine Prüfung des im Bau befindlichen Flughafenterminals Skylink hat 3.000 Mängel ergeben, davon 500 "mittel bis schwer" schreibt das Nachrichtenmagazin "Format" am Freitag. Knapp 20 Sachverständige hätten das Gebäude geprüft und sollen Ende nächster Woche dem Flughafen-Vorstand und den wichtigsten Bauunternehmen den ersten von vier Teilen der Beweissicherung präsentieren.

Die Inhalte seien dem Flughafen Vorstand und Teilen des Aufsichtsrates aber bereits bekannt. Geprüft hat das Büro des Wiener Zivilingenieurs Mattias Rant. Die Beweisaufnahme soll 140.000 Fotos und knapp 110 Stunden Filmmaterial umfassen. Einige der Mängel hätten lebensgefährliche Folgen haben können. Unter anderem seien die Glasfronten teilweise nur fünf Millimeter tief in die Profile eingelassen worden statt wie vorgeschrieben 18 Millimeter tief. Sie hätten dadurch bei hoher Belastung herausfallen können. Auch Teile der Decke seien als lebensbedrohlich eingestuft worden, weil in die für die Tragfähigkeit installierten Edelstahlelemente "oftmals gleich mehrere Löcher" gebohrt worden seien.

Zu den weiteren Problemen gehören laut "Format" falsch angeschlossene Wasser- und Luftleitungen. Nun müssten Luftschächte verlegt und das gesamte Aircondition-System überholt werden. Brandmelder und Sprinkler seien häufig nicht vorschriftsgemäß angebracht. Es sei auf Basis von rund 10.000 verschiedenen Plänen gebaut worden. Der zweite Teil der Beweissicherung soll im Juni folgen, im Herbst "der Rest".

Laut Flughafen wurde die gerichtliche Beweissicherung des Terminals Skylink vom Flughafen Wien selbst beantragt. Bisher liege aber "dem Vorstand und dem Aufsichtsrat kein Bericht über die Ergebnisse der gerichtlichen Beweissicherung vor". Die örtliche Bauaufsicht, die extern vergeben worden sei, müsse die Qualität der Arbeit überwachen. Ob sich daraus Schadenersatzforderungen gegenüber Dritten ergeben, werde derzeit geprüft.

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