Sektproduzent Schlumberger übernimmt Hochriegel

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Die Karten auf dem österreichischen Sektmarkt werden neu gemischt. Der in Wien börsenotierte Getränkeproduzent und -händler Schlumberger übernimmt von seinem Konkurrenten Kattus die traditionsreiche Sektmarke Hochriegl inklusive der Produktionsanlagen. Die Verträge wurden am Donnerstag finalisiert. Über den Preis wurde Stillschweigen vereinbart.

Wenn die Kartellbehörden das Zusammengehen der Nummern zwei und drei am heimischen Sektmarkt abgesegnen, kommt fast die gesamte österreichische Sektproduktion mit den Marken Schlumberger, Goldeck und Hochriegl aus dem Hause Schlumberger. Marktführer bleibt aber weiterhin Henkell & Söhnlein. Der deutsche Sekt-Riese hat seine Produktion in Österreich vor einiger Zeit geschlossen.

Hochriegl ist wie Schlumberger eine eingesessene Wiener Traditionsmarke. "Beide Häuser haben eine 150-jährige Geschichte, die Chemie passt also", sagte Schlumberger-Vorstand Eduard Kranebitter. Produziert wird Hochriegl-Sekt weiterhin am Standort von Kattus. Dafür wurde ein Produktionsvertrag geschlossen.

Hinter der Döblinger Sektkellerei Hochriegl steht die Familie Polsterer-Kattus. Ihr bleibt nach diesem Deal die Marke Kattus Frizzante sowie der Wein- und Spirituosenhandel. Der Grund für den Verkauf von Hochriegl sei "die allgemeine Marktsituation" gewesen, so Kattus-Chef Ernst Polsterer-Kattus mit wehmütiger Stimme zu den Hintergründen dieses für seine Familie "emotional schwierigen" Deals. Mit dem EU-Betritt seien die Sektpreise verfallen und die Erträge dramatisch zurückgegangen. "Nach dem Verkauf unseres Herzstücks sind wir gesundgeschrumpft", so Polsterer-Kattus, der sich künftig auf den Ausbau der Marke Kattus konzentrieren wolle.

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