Im Schnitt kosten Diesel und Super wieder über 2 Euro. Der Preis ist kaum zu erklären.
Wien. Die Kosten an den Zapfsäulen haben wenig mit dem Rohölpreis zu tun – das ist die Hauptaussage eines 93-seitigen Berichts der Bundeswettbewerbsbehörde. VP-Wirtschaftsminister Martin Kocher: „Das Bundesministerium erwartet nun Aufklärung.“
Noch schlimmer: Der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) hat die Spritpreissteigerungen in ganz Europa verglichen. Der untersuchte Zeitraum: seit Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine. Das Resultat: In Österreich sind die Netto-Benzinpreise (also ohne Steuern) am stärksten in ganz Europa gestiegen.
Opposition fordert Preisregulierung
Teuerung. In Zahlen: In Österreich stieg der Netto-Benzinpreis seit Ende Februar um 46 Cent pro Liter für Eurosuper und somit so stark wie sonst nirgends in der EU. An zweiter Stelle kommt Irland (+45 Cent). Im EU-Schnitt waren es ‚nur‘ 35 Cent.
Bei Diesel sind wir das Land mit der sechststärksten Spritteuerung: auch hier plus 46 Cent (EU-Schnitt 38 Cent).
„Dass hier offenbar versucht wird, zusätzliche Gewinne zu machen, führt dazu, dass die Teuerung befeuert wird“, sagt Michael Schwendinger vom VCÖ. Die Opposition fordert vom Wirtschaftsminister Taten: SPÖ und Neos wollen, dass die Preise reguliert werden.
Die Bevölkerung jedenfalls leidet. Laut letzter publizierter Inflationsstatistik verteuerte sich Diesel im Jahresvergleich um 57 %, Super um 42 %.