Tele2-Chef Pufitsch sondiert Partnerschaft mit Mobilfunker

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Alfred Pufitsch, seit Mai Chef von Tele2 Österreich, möchte den Geschäftskundenbereich ausbauen und wieder im Mobilfunkgeschäft mitmischen. Allerdings nicht als "virtueller" Netzbetreiber wie früher, sondern über ein Partnermodell. Gespräche dazu seien am Laufen. Im Herbst soll zudem eine Privatkundenkampagne kommen.

Tele2 bleibe jedenfalls ein Full-Service-Anbieter, betont Pufitsch. Ein TV-Anbieter wie die Telekom Austria wolle er aber nicht werden, dagegen spreche auch der überschaubare Erfolg der Telekom in diesem Geschäftsbereich.

Als größte Herausforderung sieht Pufitsch derzeit das Thema Abrechnung: "Hier gebe es eine hohe Kundenerwartung und immer Verbesserungsbedarf." Als größtes Hemmnis am Markt ortet er die Kombiangebote der Telekom Austria, diese würden "noch immer schmerzen". Gegen das erfolgreiche Angebot aus Festnetz, Mobilfunk und Internet der Telekom ist derzeit ein Rechtsstreit anhängig. Den Ausbau der entbündelten Anschlüsse - also die Netzverbindung bis in die Haushalte - treibt Tele2 nur mehr bedarfsgetrieben voran.

Mitarbeiterstand stabil

Dass Tele2 scheibchenweise Mitarbeiter abbaut, wie gemunkelt wird, dementierte Pufitsch. Es habe im März, vor seinem Dienstantritt, die damals bekanntgegebene Reduktion um 40 Mitarbeiter gegeben, seither sei die Beschäftigtenzahl mit 330 Personen stabil. Dabei solle es auch bleiben, soweit sich in diesen turbulenten Zeiten Vorhersagen machen ließen.

Derzeit macht die Tochter der schwedischen Tele2 hierzulande noch zwei Drittel des Umsatzes mit Sprachtelefonie, der Rest entfällt auf Datendienste. Pufitsch erwartet, dass Ende 2010 der Gleichstand erzielt wird.

Tele2 Österreich konnte im Vorjahr das EBITDA von Null auf 7,7 Mio. Euro steigern, während der Umsatz um 10 Prozent auf 241 Mio. Euro zurück ging. Die Kundenzahl reduzierte sich innerhalb eines Jahres von 900.000 auf 600.000. Allerdings sind in dieser Zahl auch jene 130.000 Nutzer der Tele2-Handysparte eingerechnet, die 2008 an die Telekom Austria abgegeben wurde.

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