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Teures Bier: Mega-Strafe für Bier-Barone

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Mehrere Handelsketten müssen Bußgelder von 90,5 Mio. Euro zahlen.

Wegen unerlaubter Preisabsprachen für Bier, Süßigkeiten und Kaffeeprodukte hat das deutsche Kartellamt über mehrere Handelsketten Strafen von 90,5 Mio. Euro verhängt.

Mehrere Edeka-Gesellschaften, der Handelsriese Metro, der Diskonter Netto und Rewe, hatten mit dem Bierbrauer AB InBev Preiserhöhungen insbesondere für die Marken Beck's, Franziskaner und Hasseröder abgesprochen, wie das Kartellamt am Montag mitteilte.

90,5 Mio. Euro

Insgesamt müssen mehrere Handelsunternehmen 90,5 Mio. Euro Bußgelder zahlen. Im Bierkartellfall sind dies mehrere Edeka-Gesellschaften und Netto. Rewe kommt wegen "frühzeitiger und umfassender Kooperation" ungeschoren davon; ebenso der Brauereikonzern AB InBev.

Verbotene Preisverabredungen zu Süßwaren von Haribo werden der Lidl Stiftung vorgeworfen, bei Melitta-Kaffeeprodukten verlangt die Behörde Bußgeld von der Drogeriemarktkette Rossmann. Rossmann habe dagegen Einspruch eingelegt. In allen anderen Fällen hätten die betroffenen Firmen sich einvernehmlich mit dem Kartellamt verständigt, so das Kartellamt.

Mehrere Durchsuchungen

Die neue Serie von Bußgeldern geht auf Durchsuchungen aus dem Jahr 2010 zurück. Dabei waren 15 Lebensmittel- und Drogerieketten sowie Unternehmen für Tierbedarf und Markenartikel-Produzenten durchsucht worden. In dem Verfahren geht es um sogenannte Vertikal-Absprachen zwischen Produzenten und Handelsketten, die genauso verboten sind wie Absprachen von Ketten oder Herstellern untereinander.

Das Gesamtbußgeld aus diesen Verfahren sei nun auf gut 242 Mio. Euro gestiegen, teilte das deutsche Bundeskartellamt mit.

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