Angesichts der Konjunkturkrise und des schlechten Wetters stellen sich die heimischen Tourismusbetriebe auf eine magere Sommersaison ein. Sie rechnen mit einem Umsatzrückgang von 4,5 Prozent zum Vorjahr. Das geht aus einer aktuellen Umfrage des market-Instituts hervor.
Die Krise macht sich hauptsächlich dadurch bemerkbar, dass die Gäste kürzer bleiben, billigere Quartiere buchen und generell weniger ausgeben. Auf die Zurückhaltung bei den Konsumenten reagieren die meisten Tourismusunternehmen (40 Prozent) laut Studie mit einem verbesserten Angebot zum gleichen Preis, nur 13 Prozent verbilligen ihre Leistung.
Preisdumping mittelfristig kotraproduktiv
"Wir wünschen uns kein Preisdumping und können es auch nicht empfehlen", meinte dazu Hans Schenner, Obmann der Bundessparte Tourismus und Freizeitwirtschaft in der Wirtschaftskammer. Die Problematik liege nicht nur darin, die Preise später wieder hochzubekommen, sondern auch in der Ungleichbehandlung der Gäste, die das gleiche Angebot zu signifikant unterschiedlichen Beträgen buchen: "So kann man sich im Urlaub nicht wohlfühlen", appellierte Schenner bei der Vorstellung der Umfrage an die Betriebe.
Er sieht bei seinen Branchenkollegen "keine Euphorie, aber auch keine Untergangsstimmung". "Im schlimmsten Fall erzielen wir wieder ein Ergebnis auf dem Niveau von 2006", sagte Schenner. Zwei Drittel der rund 2.300 befragten Hotel- und Gastronomiestätten spüren der market-Studie zufolge die Auswirkungen der Krise bereits, ein Fünftel sogar sehr. Dabei erwarten die meisten Betriebe (64 Prozent), dass der Höhepunkt der Wirtschaftskrise erst bevorsteht.