Tourismus

Reisen wird teurer: Experten raten zu früher Buchung für den Sommer

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84 Prozent der Österreicher planen heuer einen Urlaub. Die starken Preissteigerungen bei Energie und Treibstoffen dürften aber auch die Reisebranche nicht unberührt lassen, vor allem was das Fliegen betrifft.

Wer heuer eine Reise plant, sollte mit der Buchung also nicht zu lange warten. "Die Schnäppchenjagd im Juni und Juli ist dieses Jahr nicht angeraten - je früher man bucht, umso günstiger bekommt man seinen Urlaub", sagt Ruefa-Geschäftsführer Michele Fanton. 

Um wie viel teurer Reisen tatsächlich wird, sei sehr schwer abzuschätzen. Da jedoch vor allem die Preise für Energie und Treibstoffe eine Rolle spielen werden, erwartet Fanton vor allem dort, "wo geflogen wird", dass sich steigende Kerosinpreise niederschlagen werden. Bei Reisen in Nachbarländer, wo die Anreise meist selbst geplant wird, seien dagegen weniger starke Auswirkungen zu erwarten. Für bereits bestehende Buchungen sollen die Preiserhöhungen nicht weitergegeben werden.

Jeder Zweite will öfter verreisen als im Vorjahr

Die Reisefreudigkeit der Österreicherinnen und Österreicher ist jedenfalls zurück. Laut dem Ruefa Reisekompass planen 84 Prozent heuer einen Urlaub; jeder Zweite will dabei zwischen ein und drei Wochen verreisen. Durchschnittlich verbringen die Österreicher 18 Tage auf Reisen.

Mehr als jeder Zweite (57 Prozent) will 2022 öfter verreisen als 2021. Der Haupturlaub dauert im Schnitt 11 Tage. Deutlich ist der Trend zu mehreren kurzen Urlauben statt einem sehr langen.

Im Schnitt 1.150 Euro Urlaubs-Budget

Die Reisekassa ist fast genauso voll wie sie es für 2020 war: Im Schnitt wollen die Österreicher heuer 1.550 Euro für die schönste Zeit des Jahres ausgeben (zuvor 1.620 Euro). „Wir müssen leider davon ausgehen, dass von der allgemeinen Preissteigerung auch der Urlaub betroffen sein wird. Wer sparen will, sollte jetzt noch rasch buchen“, betont Ruefa-Geschäftsführerein Helga Freund ebenfalls.

Italien beliebtestes Ziel

Drei von vier Österreichern urlauben heuer in Europa, ebenso viele in Österreich. Eine Fernreise plant jeder Fünfte. In Europa ist Italien (36 %)  einmal mehr das beliebteste Ziel, gefolgt von Kroatien (31 %). Die Türkei feiert ein Comeback in den Top 10 (7 %). Bei Fernreisen sind die USA(23 %) am gefragtesten, gefolgt von Thailand (9 %).

Top 5 Europa

  1. Italien: 36 Prozent
  2. Kroatien: 32 Prozent
  3. Deutschland: 20 Prozent
  4. Griechenland: 13 Prozent
  5. Spanien/Kanaren: 12 Prozent

Top 5 Fernreisen

  1. USA: 23 Prozent
  2. Thailand: 9 Prozent
  3. Malediven: 8 Prozent
  4. Vereinigte Arab. Emirate: 8 Prozent
  5. Dom. Republik: 6 Prozent

 „Insgesamt stimmt uns die Entwicklung der Buchungen positiv. Seit Jahreswechsel haben wir kontinuierlich zugelegt und waren – bis zum Beginn des Krieges in der Ukraine in den letzten Februartagen – schon deutlich über dem Vorjahr. Wie sich die Lage nun weiterentwickelt, müssen wir abwarten, aber vor allem die Buchungen für die Sommerferien wollen viele jetzt fixieren“, so Freund.

66 Prozent fahren mit Auto in Urlaub

Was sich definitiv zu den Vorjahren geändert hat, ist das genutzte Transportmittel zum Urlaubsort. Ganz hoch im Kurs steht die Eigenanreise im PKW, das Auto nutzen heuer 66 Prozent der Österreicher, um an ihren Urlaubsort zu gelangen. Vor der Krise waren es noch 49 Prozent. Ebenso zugelegt hat die Bahnanreise (Anstieg von 12 auf 19 Prozent). „Ins Flugzeug wollen heuer weniger steigen als vor der Pandemie. Hier gibt es einen Rückgang von 45 auf 36 Prozent", erklärt Freund.
 

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