Mega-Abschreibungen

UniCredit baut tausende Jobs ab

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Hoher Verlust im 3. Quartal: Betriebsrat bangt um 10.000 Stellen.

Tausende Jobs sollen beim Mailänder Bank Austria-Mutterkonzern UniCredit abgebaut werden. Morgen, Montag, tagt der Verwaltungsrat. Das deutsche "Handelsblatt" (Montagausgabe) berichtet unter Berufung auf Finanzkreise in Mailand, dass das Institut bis zu 10 Mrd. Euro auf Beteiligungen abschreiben könnte, wobei das Blatt hier primär von Österreich und Osteuropa spricht.

In informierten Kreisen wurde diese Zahl für Österreich und CEE am Sonntagabend als unrealistisch bewertet. Für Österreich und den größten Teil Osteuropas (außer Polen) ist die Wiener Bank Austria zuständig.

Wegen der Abschreibungen drohen UniCredit hohe Verluste im dritten Quartal, heißt es in dem Blatt weiter. Die Zahlen für die ersten neun Monate stehen morgen zur Veröffentlichung an.

Am Sonntag gab es Beratungen der Steuerungsgremien, morgen Nachmittag will Konzernchef Federico Ghizzoni die Öffentlichkeit informieren. Eine mehrere Milliarden schwere Kapitalerhöhung ist nötig, um bis Juni 2012 auf die neuen Vorgaben zu kommen. Reuters sowie italienische Medien hatten am Nachmittag von einem möglichen Volumen von bis zu 7,5 Mrd. Euro berichtet.

Die britische Financial Times (FT) hat in der Wochenendausgabe ohne Quellenangabe berichtet, UniCredit wolle sich von ihrem Londoner Wertpapiergeschäft trennen. Zudem könnte sich die Bank auch teilweise aus Osteuropa zurück ziehen. Für das Ostgeschäft ist im Konzern die Wiener Bank Austria die Subholding. Auch die deutsche HypoVereinsbank soll nicht ungeschoren bleiben, heißt es im "Handelsblatt".

Ghizzoni muss vor der angeblich Anfang Jänner startenden Kapitalerhöhung erst einmal die Investoren von seiner neuen Mittelfriststrategie überzeugen. In Arbeitnehmerkreisen werde der Abbau von im schlimmsten Fall bis zu 10.000 Stellen befürchtet. Die Einschnitte dürften aber etwas milder ausfallen, die italienische Zeitung "Il Giornale" berichtete am Wochenende von 5.000 bedrohten Jobs.

Bei der HVB könnten etwa 1.000 Stellen betroffen sein, schätzen Betriebsräte. Allerdings sei ein großer Teil davon bereits in bekannten Kostensenkungsprogrammen vorgesehen. Zudem seien auch HVB-Stellen in London betroffen.

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